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Kann der Mensch die Stärke von Hurrikanen beeinflussen? – Salter Sinks

Die Salter Sinks gehören zu den wissenschaftlichen Ansätzen zur Reduzierung der Stärke von Hurrikanen. Sie haben gegenüber anderen Methoden entscheidende Vorteile.

Die Salter Sinks sind eine Idee von Stephen Salter, der zu den führenden Forschern an der in Edinburgh beheimaten Universität im Fachbereich Marinetechnologie gehört. Die Salter Sinks, alternativ auch Salter Rings genannt, sind nicht der einzige Vorschlag, der von Stephen Salter kommt. Sein Hauptansatzpunkt ist eine Kühlung der Meeresoberfläche, denn die Temperaturen des Oberflächenwassers sind entscheidend bei der Frage, auf welche Größe und Stärke ein Hurrikan anwachsen kann.

Wie sollen die Salter Sinks die Stärke von Hurrikanen begrenzen?

Die Idee von Stephen Salter ist einfach und würde im Vergleich zu anderen Technologien die geringsten Kosten verursachen. An dieser Stelle weisen andere Ideen erhebliche Nachteile im Vergleich zu den Salter Sinks auf. Stephen Salter schlägt vor, im Ozean trichterförmige Gebilde zu installieren. Sie sollen dafür sorgen, dass mehr kühles Wasser aus der Tiefe an die Oberfläche steigt. Die Salter Sinks haben oben Ringe, durch die sie auf der Meeresoberfläche schwimmen. Schwappen die Wellen Wasser in diese Ringe, sorgen physikalische Prinzipien dafür, dass aus den unteren Öffnungen die gleiche Menge des in die Trichter eingespülten warmen Wassers herausgedrückt wird. Das führt zu einer Durchmischung von Wasser mit unterschiedlichen Temperaturen und in der Folge zu einer Kühlung des Oberflächenwassers. Dadurch können die Hurrikane auf ihrer Zugbahn nicht mehr so viel Energie über den Ozeanen aufnehmen. Ein entscheidender Vorteil der Salter Sinks ist die Tatsache, dass diese Technologie komplett ohne die Zuführung von Energie auskommt. Auch verursacht sie keine klimaschädlichen Abgase.

Welche weiteren Ideen gibt es zur Reduzierung der Stärke der Hurrikane?

Eine der anderen Ideen stammt von Russell Seitz. Der Physiker will bei der Reduzierung der Wärmeabsorption des Ozeanwassers ansetzen. Sie lässt sich mit der Aufhellung der Wasseroberfläche erzielen, weshalb das Projekt auch den Titel „Bright Water“ (helles Wasser) trägt. Dafür möchte Russell Seitz ein Phänomen nutzen, das sich an großen Wasserfällen zeigt. Dort sorgen die enthaltenen Luftblasen dafür, dass die fallenden Fluten fast weiß wirken. Seitz will Schiffe mit spezieller Technik zur Verteilung von Luftblasen im Oberflächenwasser der Ozeane ausstatten und in die Regionen schicken, in denen die Hurrikane die meiste Energie aufnehmen. Allerdings hätte das fatale Folgen für das Klima, denn die Schiffe produzieren klimaschädliche Abgase. Die Grundidee ist dennoch interessant. Warum stattet man nicht einfach die Kreuzfahrtschiffe und Frachter mit einer solchen Technik aus, die ohnehin auf den Weltmeeren unterwegs sind?

Viel zu teuer und mit Blick auf die Gesamtentwicklung des globalen Klimas gefährlich ist eine andere Idee. Sie will einen ähnlichen Effekt ausnutzen, ihn aber auf die Wolken übertragen. Sie wollen gezielt Salzpartikel in die dunklen Stratocumuluswolken sprühen. In der Folge lagern sich winzige Wassertröpfchen an den Salzkristallen an. Durch die damit erzielte Aufhellung absorbieren die Wolken nicht mehr so viel Wärmestrahlung der Sonne. Als Konsequenz würde ebenfalls die Aufheizung des Ozeanwassers an den Stellen verringert, an denen sich häufig Hurrikane bilden.

Quelle: National Geographic

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