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Donald Trump schadet mit dem Handelskrieg der eigenen Wirtschaft

Der von Donald Trump gestartete Handelskrieg mit China geht in eine neue Runde. Sie macht deutlich, welcher immense Schaden der US-Wirtschaft durch die Auseinandersetzungen entstehen kann.

Die Regierung in Peking hat die neue Runde im Handelskrieg zwischen den USA und China eröffnet. Die Kinoketten und Filmverleihe in China haben verschiedenen Quellen zufolge Anweisungen erhalten, keine Rechte für Filme aus der amerikanischen Produktion mehr einzukaufen. Die Anweisungen kamen mündlich. Ein chinesischer Filmverleiher gab dem Magazin „Variety“ gegenüber an, dass das der Regelfall sei, damit die chinesische Regierung die Verbote offiziell bestreiten und bei einzelnen Filmen Ausnahmen machen kann. Eine ähnliche Vorgehensweise hatte China bereits bei den Auseinandersetzungen mit Südkorea im Jahr 2016 verfolgt.

Für die Hollywood-Studios könnte das erhebliche Einnahmenverluste bedeuten

Der Redaktion des Magazins „Variety“ liegt auch das Statement eines in China tätigen Rechtsanwalts vor. Er scheint bereits vorsorgliche Anfragen von einigen Kinobetreibern bekommen zu haben. Auch die Manager der großen Filmstudios in Hollywood wurden bereits in Unruhe versetzt. Für sie haben die chinesischen Kinogänger in jüngster Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. China hat allerdings bei der Nutzung der Aufführungsrechte Sonderkonditionen. Von China aus fließen nur rund 25 Prozent der Ticketeinnahmen an die amerikanischen Studios. Die meisten anderen Länder führen knapp die Hälfte der Einnahmen ab. Mit der neuen Runde des Handelskriegs fügen beide Staatschefs der Wirtschaft ihres Landes immensen Schaden zu. Auch die Streamingdienste scheinen von den mündlichen Verboten des Kaufs weiterer Rechte an Hollywood-Filmen betroffen zu sein. Das bestätigte eine in Los Angeles ansässige und auf Streaming-Rechte spezialisierte Vertriebsgesellschaft.

Wie hoch könnten die Einnahmenverluste konkret ausfallen?

Das zeigt ein Blick auf die Einspielergebnisse der großen Blockbuster. Von den rund 1,34 Milliarden Dollar weltweiten Einnahmen bei „Black Panther“ im Jahr 2018 entfielen rund 105 Millionen Dollar auf China. „Avengers: Infinity War“ spielte letztes Jahr insgesamt rund zwei Milliarden Dollar ein, von denen knapp 360 Millionen Dollar auf Ticketverkäufe in China entfielen. Auf weltweit rund 1,24 Milliarden Dollar brachte es im vergangenen Jahr „Incredibles 2“. China steuerte zu den Ticketumsätzen knapp 51,5 Millionen Dollar bei. Der bisher erfolgreichste Film des Jahres 2019 ist „Avengers: Endgame“ mit rund 2,7 Milliarden Dollar. Auf Ticketverkäufe in China entfielen rund 614 Millionen Dollar. Wären allein diese vier Filme nicht in China gelaufen, hätten die Studios in Hollywood Provisionen in Höhe von mehr als 280 Millionen Dollar eingebüßt.

Quelle: Variety, Box Office Mojo

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