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Fünf Tote in „Escape-Room“

In Polen kamen fünf Mädchen bei einem Brand in einem „Escape-Room“ ums Leben. Die polnische Feuerwehr spricht klare Worte.

So erklärte Leszek Suski, Hauptkommandant der polnischen Feuerwehr, dass die „Sicherheit nicht gewährleistet“ gewesen sei. Betroffen war ein „Escape-Room“ in der polnischen Stadt Koszalin. Die fünf Mädchen hatten sich den Besuch zu einer Geburtstagsfeier gegönnt. Eine weitere Person erlitt bei dem Brand schwere Verbrennungen.

Mangelhafte Verkabelung und Brandschutz

Bei Escape-Games geht es darum, in einer Gruppe aus einem verschlossenen Raum zu kommen. Dafür erhält die Gruppe Hinweise. Das Spiel ist nicht nur in Polen sehr beliebt. Laut ersten Erkenntnissen sei die Verkabelung in dem Gebäude mangelhaft gewesen. Insgesamt sei sie zu nah an entzündlichen Materialien verlegt worden. Auch fehlten ordnungsgemäße Rettungswege. Außerdem sei der „Escape-Room“ mit sieben Quadratmetern zu klein für die Besucher gewesen. Insgesamt sprach man von „ziemlich viel Nachlässigkeit“ im betreffenden Gebäude.

Die fünf Todesopfer waren gerade einmal 15 Jahre alt. Andrzej Duda, der polnische Präsident, sprach auf Twitter von einer „verheerenden Tragödie“. Neben den fünf toten Mädchen wurde ein Mann mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik verlegt. Es soll sich um einen Mitarbeiter des Betreibers handeln, der aufgrund seiner eigenen Verletzungen noch nicht befragt werden konnte.

Wie die Staatsanwaltschaft laut Agentur PAP mitteilte, sei das Feuer im Vorzimmer ausgebrochen. Dort habe man vier Gasheizer gefunden, die möglicherweise die Brandquelle darstellten. Diese sollen auch den einzigen Fluchtweg verstellt haben.

Außerdem konnte ein Mitarbeiter die Tür zum „Escape-Room“ nicht mehr öffnen, die fünf Mädchen sind an einer Rauchgasvergiftung gestorben.

Rettungskräfte hatten keine Chance mehr

Wie Feuerwehrsprecher Tomasz Kubiak gegenüber TVN24 erklärte, mussten die Rettungskräfte „spezielle Ausrüstung und viel Körperkraft aufwenden, um ins Innere zu gelangen“. So seien die Fenster des Gebäudes verschlossen und verriegelt gewesen. Außerdem habe das Haus beim Eintreffen der Feuerwehr bereits in Flammen gestanden.

Aufgrund der Tragödie hat jetzt Polens Innenminister Brudzinski angekündigt, die Brandschutzmaßnahmen aller „Escape-Rooms“ in Polen überprüfen zu lassen. Bereits am Samstag sollten die Überprüfungen beginnen. Bisher müssen Betreiber von „Escape-Rooms“ in Polen keine Genehmigung der Feuerwehr einholen.

Die Stadt Koszalin, in der sich das Unglück ereignete, befindet sich rund 160 Kilometer westlich von Danzig. Piotr Jedlinski, Koszalins Bürgermeister, erklärte den heutigen Sonntag zum Trauertag.

Quelle: dpa

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