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Pine-Island-Gletscher verliert weiterhin stark an Masse

Ein riesiger Eisberg hat sich vom Pine-Island-Gletscher im Westen der Antarktis gelöst. Die Nachricht eines niederländischen Forschers wurde von Aufnahmen der ESA und der NASA bestätigt.

Der Eisberg hat sich vom Pine-Island-Getscher an der gleichen Stelle gelöst, an welcher bereits im vergangenen Jahr ein gigantischer Eisblock abgebrochen war. Das aktuelle Bruchstück hat nach den Schätzungen anhand der Fotos der NASA und der ESA eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometern.

Was verursacht den Eisschwund am Pine-Island-Gletscher?

Stef Lhermitte ist der an der Technischen Universität in Delft in den Niederlanden als forschender Geologe tätig. Er geht davon aus, dass die voranschreitende Erwärmung der Ozeane dafür verantwortlich ist. Die Ausläufer des Pine-Island-Gletschers werden vom warmen Meerwasser unterspült, was sie immer wieder instabil macht. Die Folgen zeigen sich in einem stetigen Rückzug der Gletscherfront, die schon seit dem Jahr 2015 eindeutig nachgewiesen werden kann. Der nächste Abbruch einer großen Eisscholle an diesem Gletscher in der Antarktis ist bereits absehbar. Stef Lhermitte hat bereits Anzeichen für eine Bruchkante gefunden, die sich ein paar Kilometer landeinwärts zur aktuellen Bruchkante gebildet hat. Das heißt, es ist nur eine Frage von wenigen Monaten, bis der nächste riesige Eisbrocken ins Meer driftet. Das teilte der niederländische Geowissenschaftler in einem Post in seinem Twitter-Account mit.

Wissenswerte Fakten zum Pine-Island-Getscher

Der Pine-Island-Gletscher erstreckt sich in der westlichen Antarktis über eine Fläche von mehr als 162000 Quadratkilometern. Beim Eisschild wird eine durchschnittliche Dicke von zwei Kilometern gemessen. Von hier aus gelangt die weltweit mit Abstand größte Menge Süßwasser durch abgebrochene und getaute Eisberge in die Ozeane. Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat sich der Gletscher um rund 20 Kilometern zurückgezogen. Studien aus dem Jahr 2014 zeigen, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren weiter verstärken wird. Ursache ist die Struktur des dortigen Meeresbodens. Das Meer wird an der Küste nicht kontinuierlich flacher, sondern weist einen tiefen Graben auf, welcher die Unterspülung mit warmem Meerwasser begünstigt. Einer der bisher größten Eisbrocken löste sich im Juli 2014. Er hatte eine Fläche von etwa 720 Quadratkilometern. Der durchschnittliche Eisverlust pro Jahr beträgt beim Pine-Island-Gletscher rund 45 Millionen Tonnen.

Quelle: Stef Lhermitte (Twitter), NASA, Washington Post

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