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Landtagswahl in Hessen: Wenn Sieger auch Verlierer sind

Aufgrund eines Kommunikationsproblems im zentralen Wahlbüro liegen die vorläufigen amtlichen Endergebnisse der Hessenwahl noch nicht vor. Fakt ist aber, der Landtag wird sich deutlich verändern.

Genau wie der Bundestag nach der letzten Wahl wird auch der hessische Landtag einige Sitze mehr als bisher bekommen. Schuld daran sind die Überhangmandate. Durch sie wächst der Landtag von bisher 110 auf zukünftig 138 Sitze.

Letzte Hochrechnungen machen 2er-Koalition wahrscheinlich unmöglich

Die CDU bringt es in den letzten Hochrechnungen bei den Zweitstimmen auf 26,9 Prozent. Damit ist die stärkste Partei und wird mit der Regierungsbildung beauftragt. Dennoch ist sie zugleich der größte Verlierer der Hessenwahl 2018, denn das Minus im Vergleich zur letzten Landtagswahl in Hessen liegt bei satten 11,4 Prozent. Ähnlich heftige Verluste schlagen bei der SPD zu Buche. Den Hochrechnungen zufolge kommt sie auf 20,1 Prozent, was einen Verlust von 10,8 Prozent der Stimmenanteile im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Die größten Gewinner in Hessen sind die Grünen. Sie legten satte 8,5 Prozent bei den Zweitstimmen zu und dürfen in der kommenden Legislaturperiode 19,6 Prozent der Abgeordneten stellen. Die Linken landen in den letzten Hochrechnungen (Stand 00.20 Uhr) bei 6,2 Prozent und die FDP bei 7,7 Prozent. Freude gab es auch in den Reihen der AfD, denn nun ist die in allen 16 Bundesländern im Landtag vertreten. Der Anteil der Wählerstimmen liegt bei 13,2 Prozent.

Sind die Resultate der Landtagswahl in Hessen mit den Umfragen identisch?

Die letzte Forsa-Umfrage für eine Bundestagswahl stimmt bei der CDU mit 26 Prozent ziemlich mit den Resultaten der Hessenwahl 2018 überein. Die SPD schneidet bei der Hessenwahl deutlich besser als in den Umfragen zur Bundestagswahl ab, denn das Umfrageergebnis liegt aktuell (Stand 27. Oktober 2018) bei Forsa gerade einmal noch bei 14 Prozent. Die Grünen bleiben genau wie die AfD, die FDP und die Linken leicht unter den Umfrageergebnissen. Insgesamt bestätigt die Landtagswahl in Hessen jedoch den allgemeinen Trend. Die Verluste bei den großen Volksparteien (CDU und SPD) schreiben die Lokalpolitiker in Hessen der wachsenden Kritik an der GroKo der Bundesregierung zu. Die Grünen dürften davon profitiert haben, dass der Sommer 2018 auch den letzten Zweiflern deutlich gemacht hat, dass schnelle Maßnahmen bei der Klimapolitik unumgänglich sind.

Quelle: Hessischer Rundfunk, Forsa

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