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Küken aus Eiern vom Supermarkt: Wie ist das möglich?

Aktuell sorgt ein Fall für Schlagzeilen, bei welchem bei einer Hundezüchterin ein Küken aus einem Ei schlüpfte, welches sie im Supermarkt gekauft hatte. Nein, das ist kein verfrühter Aprilscherz, sondern Realität. Ähnliche Beobachtungen waren bereits im Jahr 2016 in den Niederlanden mit Wachteleiern gemacht worden.

Die Hundezüchterin hält nebenher auch Hühner auf ihrem Hof. Als die die Eier ihrer eigenen Hühner in die Brutmaschine legte, waren noch einige Plätze frei, die sie kurzerhand mit Eiern belegte, die sie kurz zuvor in einem Geschäft der Discounterkette Rewe gekauft hatte. Zu ihrem Erstaunen schlüpfte ein Küken aus den Rewe-Eiern. Es wurde von ihr auf den Namen „Rewi“ getauft und wird nun liebevoll im Haus aufgezogen, bis es zu ihren anderen Hühnern ins Freigehege kann.

Hähnchen mischen sich oft unerkannt unter die Legehennen

Die Redaktion „Stern TV“ wollte es genauer wissen und ging der ganzen Sache auf den Grund. Eigens dafür wurde Dr. Mareike Fellmin ins Studio eingeladen. Sie gilt als Expertin für die Geflügelzucht und Geflügelhaltung. Frau Dr. Fellmin bestätigte, dass Küken aus Supermarkteiern tatsächlich möglich sind. Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund. Die mit einer Geschlechtsbestimmung verbundene Begutachtung der Küken erfolgt in den Hühnerzuchtbetrieben und Legehennenställen bereits am 2. Tag nach dem Schlupf. Zu diesem frühen Zeitpunkt kann es durchaus sein, dass sich die Mitarbeiter bei der Bestimmung des Geschlechts irren. Auf diese Weise schafft es so mancher junge Hahn in den Legehennenstall. Für die Betreiber ist schlicht der Aufwand zu groß, einen einzelnen Hahn aus mehreren Hundert oder gar Tausend Hennen herauszufangen. Deshalb werden die jungen Hähnchen meistens geduldet und können so ein paar Eier der Legehennen befruchten. Besonders häufig kommen befruchtete Eier auf den Biohöfen vor.

Gehen von befruchteten Eiern Gesundheitsrisiken aus?

Diese Frage verneinte die von „Stern TV“ befragte Geflügelexpertin ganz klar. Die für Ostern gekauften Eier können also in Bezug auf diese Frage ohne Bedenken verzehrt werden. Auch müssen die Käufer von Supermarkteiern nicht befürchten, versehentlich auf einen Kükenknochen zu beißen. Damit sich in einem Ei ein Küken entwickeln kann, müssen die Bedingungen stimmen. Das heißt, es müssen beispielsweise die Temperaturen garantiert werden, die eine Henne beim Brüten im Nest bietet. Sie werden weder auf dem Transportweg noch bei einer ungekühlten Lagerung erreicht. Wie hoch der Anteil der befruchteten Exemplare unter den Supermarkteiern tatsächlich ist, will „Stern TV“ jetzt in einem gemeinsamen Test mit der Geflügelexpertin herausfinden. Eigens dafür wurden Eier aus Testkäufen in sechs verschiedenen Supermärkten in einen elektronisch gesteuerten Brutkasten gelegt.

Quelle: Stern TV

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