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Studie bestätigt: Kiffer haben öfter Sex

Eine aktuelle Studie von Urologen der Universität Stanford, die im „Journal of Sexual Medicine“ erschienen ist, hat jetzt hervorgebracht, dass das häufige Kiffen den Amerikanern nicht auf die Potenz schlägt, sondern sogar zu mehr Sex führt.

Sexuelle Unlust bei Kiffern nicht zu spüren

Für die Studie haben die Forscher ein großes Gesundheitssurvey untersucht. Darin gab es Zahlen von 28.000 Frauen und 25.000 Männern zwischen 25 und 45 Jahren. Sie waren zum Cannabis-Konsum des Vorjahres sowie der Sex-Häufigkeit befragt worden. Jeder vierte Mann und 15 Prozent der Frauen haben demnach im Vorjahr Cannabis konsumiert.

Dabei stellte sich heraus, dass diejenigen Befragten, die täglich gekifft haben, im Durchschnitt häufiger Sex hatten als diejenigen Personen, die komplett auf Cannabis verzichten. Unterschiede hinsichtlich Geschlecht, Lebenssituation, Ethnie oder Alter gab es dabei nicht. In vier Wochen hatten Frauen durchschnittlich 7,1 Mal Sex, wenn sie täglich kifften, aber nur sechs Mal, wenn sie auf Cannabis verzichteten. Bei den Männern stieg die Sex-Häufigkeit innerhalb vier Wochen von 5,6 Mal ohne Cannabis-Konsum auf 6,9 Mal bei täglichem Konsum der Droge.

Forscher zeigten sich überrascht

Die Forscher waren von den Ergebnissen ihrer Untersuchung eher überrascht. Studienautor Michael Eisenberg erklärte der Seite Febes.com gegenüber, er hätte vermutet, dass es eher umgekehrt sei und der Cannabis-Konsum die sexuelle Lust abschwäche. Denn erst im letzten Jahr hatte eine andere Studie ergeben, dass das Rauchen von Tabak das Risiko für eine erektile Dysfunktion erhöht.

Wie aus der Studie ebenfalls hervorging, soll die sexuelle Lust parallel zum Cannabis-Konsum ansteigen. Dabei war es irrelevant, ob die Befragten auch andere Drogen, wie etwa Kokain oder Alkohol zu sich nahmen oder nicht. Allerdings bleibt trotz des vorliegenden Datenmaterials unklar, wie hoch die tägliche Dosis Cannabis sein muss, um die Häufigkeit sexueller Aktivität zu erhöhen.

Zudem stellen die Forscher mit der Studie keinen kausalen Zusammenhang dar, sondern lediglich eine Korrelation. So heißt das Ergebnis nicht, wer Marihuana raucht, hat mehr Sex. Vielmehr könnte es bedeuten, dass Kiffer entspannter sind und deshalb mehr Sex haben. Trotzdem hält Michael Sommer, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Männergesundheit, diesen kausalen Zusammenhang für schlüssig. In der Vergangenheit hatten Experten das intensive Kiffen eher mit einer verringerten Libido in Zusammenhang gebracht, mit Erektionsschwierigkeiten und verminderter Spermienqualität. Dabei hatten vorhergehende Studien an Tieren und Menschen bereits gezeigt, dass durch Marihuana Gehirnregionen stimuliert werden, die für die sexuelle Aktivität von Bedeutung sind.

Cannabis in den USA wenig verteufelt

Die Studie konnte vor allem auch deshalb durchgeführt werden, weil Cannabis in 29 Bundesstaaten der USA als Medizin bzw. für den Freizeitgebrauch erlaubt ist. Gut 22 Millionen erwachsene Amerikaner konsumieren demnach regelmäßig Cannabis. In Deutschland liegt die Zahl laut offiziellen Daten bei lediglich 1,4 Millionen Menschen, die im Vormonat gekifft haben. Sommer geht deshalb auch davon aus, dass sich die US-Zahlen auf Deutschland übertragen lassen – allerdings nur bei gemäßigtem Konsum.

Quelle: dpa

 

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