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Berliner Tierpark: Eisbär Fritz ist tot

Der kleine Eisbär Fritz im Berliner Tierpark ist tot. Der Schock sitzt tief, sowohl bei Tierärzten als auch Besuchern, die gehofft hatten, das Eisbärenjunge in naher Zukunft einmal live erleben zu können. Bisher ist unklar, wie es zu dem Tod kommen konnte, selbst die behandelnden Tierärzte stehen noch vor einem Rätsel.

Niemand konnte Eisbär Fritz mehr helfen

Bereits am Sonntag stand Fritz unter verstärkter Beobachtung. Am Montagmorgen verschlechterte sich sein Zustand weiter rapide, der kleine Eisbär hatte Bauchschmerzen, lag auf der Seite und schrie. Daraufhin wurde er in das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gebracht, das sich nahe dem Tierpark Friedrichsfelde befindet. Unter Narkose versuchten die Tierärzte mittels Computertomografie, Ultraschall und Röntgenaufnahmen herauszufinden, was den kleinen Eisbären quälte.

Allerdings konnte man lediglich hohe Entzündungswerte feststellen. Tierparkdirektor Andreas Knierim, der selbst Tierarzt ist, sprach von Enzymwerten, die er in dieser Form selbst noch kaum in seiner beruflichen Laufbahn gesehen habe.

Am Montagnachmittag wurde der kleine Fritz aufgeweckt, wobei es ihm immer noch nicht besser ging. Daraufhin gab der Berliner Tierpark eine Pressemitteilung heraus, um die Öffentlichkeit auf den möglicherweise bevorstehenden Tod von Fritz vorzubereiten. Gegen 19:30 Uhr jedoch war alles vorbei, das Herz des kleinen Eisbären hörte auf zu schlagen und auch die eingeleiteten Wiederbelebungsversuche scheiterten.

Knierim betonte in der Pressekonferenz zu Fritz‘ Tod, wie schlimm es für einen Tierarzt ist, nichts für seinen Patienten tun zu können. Jetzt will man den Leichnam von Fritz im IZW weiter untersuchen. Aktuell geht man von einer Infektionserkrankung aus, wobei die endgültige Todesursache auch erst in einigen Wochen feststehen könnte.

Bereits am Morgen nach Fritz‘ Tod ging eine Anfrage des Naturkundemuseums Berlin ein, das den toten Eisbären gerne ausstellen wollte. Die wurde aber von Knierim rigoros abgelehnt. Er will jetzt eine Obduktion, unabhängig davon, ob das Äußere des kleinen Eisbären unbeschädigt bleibt, und die Ursache für seinen Tod herausfinden.

Öffentlichkeit darf Eisbär Fritz nicht mehr sehen

Am 03. November ist der kleine Fritz geboren, er war nach über 22 Jahren das erste Eisbärenbaby im Tierpark Friedrichsfelde. Sein Zwillingsbruder starb bereits kurz nach der Geburt, wohingegen sich der kleine Fritz eigentlich prächtig entwickelte. Bisher hielt er sich allerdings nur im Stall auf, sollte aber noch in diesem Monat erstmals der Öffentlichkeit hautnah präsentiert werden. Bisher veröffentlichte der Tierpark Berlin-Friedrichsfelde lediglich Videos aus dem Stall.

Fritz‘ Mutter Tonja hat den Tod ihres Jungen offenbar noch nicht realisiert, suchte noch nach ihm. Sie zeigt aber bisher keine Anzeichen einer Erkrankung. Die Vorwürfe von Tierschützern, dass Wildtiere generell nicht in Zoos gehalten werden sollten, wies Knierim vehement zurück und verweist auf die deutlich größeren Gefahren, die die Tiere in freier Natur erwarten.

Quelle: AFP

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