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Mit Soldaten gegen das Zika-Virus

Das Zika-Virus greift um sich. Besonders betroffen ist Brasilien. Alleine im Norden musste man bisher mehr als 4.000 Fälle der Mikrozephalie diagnostizieren. Kinder werden bei dieser Erkrankung mit viel zu kleinem Schädel geboren. Das Zika-Virus, das von der Ägyptischen Tigermücke Aedes aegypti übertragen wird, machen die Experten für diese Verformungen verantwortlich.

220.000 Soldaten gegen das Zika-Virus in Brasilien

Die Regierung will nun bis zu 220.000 Soldaten im Kampf gegen das Virus einsetzen. Gesundheitsminister Marcelo Castro teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Agencia brasil am Montagabend mit, bereits am 13. Februar die ersten Soldaten in die betroffenen Gebiete zu entsenden. Sie sollen von Haus zu Haus gehen und den Bewohnern bei der Bekämpfung der Moskitos helfen. Besonders wichtig ist dies, weil die Ägyptische Tigermücke auch als Überträger für das Gelb- und Denguefieber gilt.

Castro erklärte, dass diese Moskitos bereits seit drei Jahrzehnten in Brasilien auftreten und man es nicht geschafft habe, sie zu eliminieren. Außerdem will Castro rund 400.000 schwangeren Frauen aus den ärmeren Gesellschaftsschichten, die im Rahmen des Programms „Bolsa Familia“ Sozialleistungen erhalten, zusätzliche Moskitoschutzmittel gewähren.

Starke Ausbreitung des Zika-Virus

Innerhalb weniger Monate hat sich das Zika-Virus massiv ausgebreitet, ist bereits in 21 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent aufgetaucht. Neben Fieber und Hautausschlag, die es verursacht, steht es auch im dringenden Verdacht, schwere Fehlbildungen bei ungeborenen Babys zu verursachen. Inzwischen warnt sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Ausbreitung des Zika-Virus auf dem gesamten amerikanischen Kontinent.

Erste Länder haben daher bereits drastische Maßnahmen gegen das Virus ergriffen. In El Salavador haben die Behörden Frauen laut Berichten der New York Times geraten, bis 2018 nicht schwanger zu werden. Auch in Jamaika, Ecuador und Kolumbien hat man Frauen bereits geraten, den Kinderwunsch auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.

Brasilien geht es auch um den Schutz der Olympischen Spiele

In Brasilien will man mit der Ausweitung des Programms zur Bekämpfung der Ägyptischen Tigermücke auch Sportler und Besucher bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro schützen. Dafür hat man einen Maßnahmenkatalog an 56.000 Hotels, Restaurants und Bars versendet. Während der Olympischen Spiele vom 05. bis 21. August 2016 will man in Rio zusätzlich die Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen verstärken. Einer Bekämpfung der Mückenart sollen sich darüber hinaus gut 226.000 Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden widmen. Allerdings gibt es bisher keinen Impfstoff gegen das Virus.

Alleine 2016 werde man die Ausgaben im Kampf gegen das Zika-Virus um 580 Millionen auf 1,87 Milliarden Real erhöhen. Das entspricht 422 Millionen Euro, wie das Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. 550 Tonnen Anti-Moskitomittel und Pestizide werden im Kampf gegen die Ägyptische Tigermücke eingesetzt.

Quelle: Spiegel

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