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Acht Deutsche bei Anschlag in Istanbul getötet

Nach dem Anschlag in Istanbul, bei dem neben dem Selbstmordattentäter zehn Menschen getötet und 15 weitere, teils schwer verletzt wurden, sind erste Einzelheiten zur Herkunft der Opfer bekannt geworden. Zwei Männer und eine Frau sollen aus Rheinland-Pfalz, ein Ehepaar aus Brandenburg stammen. Sie hatten eine Drei-Länder-Tour bei einem Berliner Reiseunternehmen gebucht.

IS wird für den Anschlag in Istanbul verantwortlich gemacht

Bereits kurz nach dem Anschlag ging Recep Tayyip Erdogan, der türkische Staatspräsident, davon aus, dass es sich um einen „Selbstmordattentäter mit syrischer Herkunft“ handeln müsse. Wie Augenzeugen berichteten, hatte er sich gezielt in der Nähe einer deutschen Touristengruppe in die Luft gesprengt.

Erste Details über den Attentäter wurden mittlerweile auch bekannt. So gab die türkische Regierung an, dass der Täter 1988 geboren sei, einen Bezug zum IS habe und erst kürzlich aus Syrien in die Türkei eingereist sei. Von der türkischen Nachrichtenagentur DHA hieß es dagegen, der Attentäter stamme aus Saudi-Arabien.

Auch wenn die genaue Herkunft des Attentäters unklar bleibt, Experten halten es für sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen IS-Attentäter handelt. Unklar bleibt jedoch weiterhin, ob der Anschlag gezielt gegen Deutsche gerichtet war. Terrorexperte Peter Neumann geht davon aus, dass der Anschlag eher westlichen Menschen, statt deutschen Touristen gegolten habe. Mit dem Anschlag in Istanbul sei ebenfalls klar geworden, dass der IS die Türkei mittlerweile als „aktiven Feind“ ansehe. Bisher hat sich die Terrormiliz aber noch nicht zu den Anschlägen bekannt.

Große Betroffenheit in der deutschen Politik

Nach dem Anschlag in Istanbul herrschte auch unter deutschen Politikern wieder große Betroffenheit. Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht davon, dass „Terroristen Feinde aller freien Menschen, ja, Feinde aller Menschlichkeit“ sind. Allerdings ist sie überzeugt davon, dass die Freiheit und die Entschlossenheit, sich gegen die Terroristen durchzusetzen, langfristig Erfolg haben werden.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach dagegen von „Stunden der Trauer, der Wut und des Entsetzens“. Er erklärte, dass die Deutschen der Terror schon seit vielen Jahren nicht mehr so hart getroffen habe, wie beim Anschlag in Istanbul. Bundesinnenminister Thomas de Maizière wird noch heute in die Türkei reisen, um sich mit dem türkischen Amtskollegen Efkan Ala zu treffen und sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.

Die deutschen Reiseunternehmen haben ebenfalls reagiert. Erste von ihnen bieten ihren Kunden kostenfreie Stornierungen der Türkei-Reisen an. Das kann sehr hart für die Reisebranche und die Türkei insgesamt werden, da jährlich vier Millionen deutsche Touristen in das Land reisen. Auch das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die Türkei angepasst. Dort wird jetzt empfohlen, dass Touristen große Menschenansammlungen meiden sollten.

Quelle: Tagesschau

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