Im Programm des Hessischen Rundfunks wurde eine Mitteilung gesendet, nach der die Deutsche Bahn plant, die BahnCard schon bald abschaffen zu wollen. Auch will nach dieser Meldung die Deutsche Bahn im Fernverkehr im Zuge der Umsetzung des Sparprogramms den Rotstift bei den Nachtzügen ansetzen. Die Redaktion des Hessischen Rundfunks berief sich dabei auf ein internes Papier des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn, das HR info angeblich vorliegen würde. Anstelle der bisherigen BahnCard sollen danach nur noch Rabatte über ein Kundenkonto für Vielfahrer gewährt werden, deren Höhe von der Auslastung der gebuchten Verbindungen und vom individuellen Umsatz abhängig ist. Die Deutsche Bahn hat diese Meldung dementiert und wörtlich als „dreiste Falschmeldung“ bezeichnet.
Was behauptete der HR noch zu den Plänen der Deutschen Bahn?
Dass die Deutsche Bahn ein Sparprogramm auflegen muss, ist sehr wahrscheinlich. Vor allem die Konkurrenz durch die Anbieter von Fernbuslinien macht dem Unternehmen offenbar mehr zu schaffen, als sich die Bosse bisher eingestehen wollten. Nach dem Papier, was dem HR angeblich vorliegt, ist dadurch bereits im Jahr 2014 ein Umsatzminus von 120 Millionen Euro entstanden. Die DB erwartet offenbar, dass diese Verluste sich in den nächsten Jahren verdoppeln werden. Deshalb sollen allein im Fernverkehr rund 1,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2019 eingespart werden. Dazu will die DB angeblich unwirtschaftliche Linien gar nicht mehr anbieten. Nach dem an den Aufsichtsrat gerichteten Papier hat die Deutsche Bahn massive Probleme mit Ausfällen und Verspätungen. Im Jahr 2013 sind danach im Schnitt pro Woche 34 ICE-Verbindungen gänzlich oder zumindest teilweise nicht gefahren.
Wie wahrscheinlich ist der Wegfall der BahnCard?
Auch wenn die Pressesprecher der deutschen Bahn sich heftig gegen die Mitteilung des Hessischen Rundfunks gewehrt haben, bleiben doch Zweifel. Schon vor zehn Jahren hatte die Deutsche Bahn Anlauf genommen, die lukrativsten Varianten der BahnCard abschaffen zu wollen. Vor allem auf die gut ausgebuchten Verbindungen am Wochenende sollten die Rabatte nicht mehr gewährt werden. Damals gab es massive Proteste, was die DB dazu brachte, diese Pläne im Interesse des Images des Unternehmens fallen zu lassen. Die DB-Chefs haben eine umfangreichere Stellungnahme zur Mitteilung des Hessischen Rundfunks angekündigt.
Quelle: ARD Tagesschau
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