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Verschwindet jetzt auch Alaskas Regenwald?

Wie fatal es ist, wenn der Regenwald verschwindet, weiß man längst. In Sibirien und am Amazonas werden derzeit durch massiv wütende Feuer große Teile des Regenwaldes vernichtet. Nach Plänen von US-Präsident Donald Trump könnte auch ein großer Naturraum Alaskas bald verschwinden, denn er will den dortigen Regenwald zum Abholzen freigeben.

Dabei geht es um eines der größten noch intakten Stücke gemäßigten Regenwaldes, die auf der Erde zu finden sind. Wie aus einem Bericht der „Washington Post“ hervorgeht, hat Donald Trump den Landwirtschaftsminister Sonny Perdue angewiesen, insgesamt 9,5 Millionen Hektar im Tongass National Forest zur Abholzung freizugeben. Die Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf ein Gespräch Trumps mit Mike Dunleavy, dem Gouverneur von Alaska.

Trumps Entscheidung noch nicht offiziell

Die Entscheidung, die an Bord der Air Force One gefallen sein soll, wurde allerdings noch nicht bestätigt. Jedoch gab es zuletzt immer wieder Vorstöße, die dahin gehen, die unberührte Natur in großen Teilen Alaskas für die kommerzielle Nutzung freizugeben. Die gut 20 Jahre alten Schutzbestimmungen sollen aufgehoben werden. Damit könnten alte Baumbestände abgeholzt werden und die Flächen würden auch für Bergbau- und Energieprojekte geöffnet.

Bisher gilt der betroffene Bereich in Alaska als Rückzugsort vieler Tierarten. Auch Urlauber fühlen sich aufgrund der spektakulären Landschaften in der Region wohl. Alleine der Tourismussektor stellt laut „Washington Post“ 17 Prozent der Arbeitsplätze in Alaska.

2001 wurden die umfangreichen Schutzmaßnahmen durch den damaligen US-Präsident Bill Clinton kurz vor Ende seiner Amtszeit verhängt. Die Vorschriften umfassen ein Verbot für den Straßenbau in 58,5 Millionen Hektar National Forest in Alaska. Diese Bestimmungen wurden von republikanischen Politikern immer wieder versucht, auszuhebeln. Vor Gericht hatten die Regelungen jedoch bisher stets Bestand.

Verschwindet immer mehr Regenwald?

Die umstrittene Maßnahme fällt genau in eine Zeit, in der im südamerikanischen Regenwald verheerende Brände toben. Selbst in Sibirien machen Feuer den Waldbeständen zu schaffen. Alleine in Brasilien sind die schwersten Waldbrände seit Jahren zu beklagen. Die Zahl der Feuer und Brandrodungen stieg hier seit Januar um über 80 Prozent auf 82.000 Brände im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus offiziellen Daten der brasilianischen Weltraumagentur INPE hervor.

Den Angaben zufolge haben Farmer viele der Feuer auf bereits abgeholzten Flächen gelegt. Sie wollten damit neue Flächen für Weiden und Ackerland für den Soja-Anbau gewinnen. Da es aber aktuell auch sehr trocken ist, greifen die Brände jedoch ebenso auf intakte Waldgebiete über.

Die Brandgefahr erstreckt sich dabei über den gesamten Planeten. So toben in abgelegenen Regionen Russlands südlich des Polarkreises ebenfalls Feuer. 162 Brände sind per Ende Juli auf 150.000 Hektar Land gezählt wurden. Besonders stark betroffen ist die Region Irkutsk am Baikalsee. Allerdings besteht laut Behördenangaben in den meisten Fällen keine Gefahr für Städte und Siedlungen.

Forscher gehen schon jetzt davon aus, dass durch den Klimawandel weiter steigende Zahlen der Brände in der Arktis auftreten werden. Schließlich war der Juni 2019 in vielen Regionen der wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Quelle: jok

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