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Kampf dem Japankäfer

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Der Japankäfer breitet sich nahe Deutschland aus, frisst Felder leer und Bäume kahl. Jetzt will die Bundesregierung gegen die Plage vorgehen.

Aktuell breitet sich der invasive Käfer in der Schweiz nahe der Grenze zu Deutschland aus. In Deutschland selbst wurde er bisher noch nicht gesichtet, dennoch versetzt er Landwirte in Sorge. Jetzt will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) seine Vorkehrungen zum Schutz vor dem Japankäfer deutlich ausweiten. Bei der Bekämpfung muss man vor allem auf die Früherkennung setzen. Daher habe man sich zum Ziel gesetzt, einen Ausbruch des Käfers durch präventive Maßnahmen von vornherein zu verhindern.

Diese Gefahren gehen vom Japankäfer aus

Anfang Juli wurde der Fraßschädling in der Schweizer Grenzstadt Basel entdeckt. Vor allem Baden-Württemberg und Süddeutschland sind daher aktuell bedroht. Der Japankäfer frisst Blätter, Blüten oder Früchte von mehr als 300 Pflanzenarten und stellt daher vor allem für die Land- und Forstwirtschaft eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Er stammt ursprünglich aus Asien und fällt vor allem über Obstplantagen, Weinberge, aber auch Wälder, Grünanlagen und Gärten her. Dabei frisst der Käfer alles kahl, so dass man fast schon von einer biblischen Plage sprechen kann.

Aufgrund des erhöhten Risikos dürfen in Baden-Württemberg Grünmaterial und Erde aus dem Befallsgebiet sowie einer Pufferzone derzeit nur noch unter strengen Auflagen transportiert werden. In allen Bundesländern wird zudem regelmäßig mittels Lockstoff-Fallen überprüft, ob ein Befall vorliegt.

Wenn der Japankäfer erst irgendwo angekommen ist, gestaltet sich die Bekämpfung dagegen schwierig, wie auch Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen. So gab es den Japankäfer auch schon in Italien, wo er sich pro Jahr auf natürliche Weise bis zu zehn Kilometer weit ausbreiten konnte. Die Tiere können laut Bernhard Schäfer vom Julius Kühn-Institut (JKI) auch als blinde Passagiere von Flügen mitgebracht, auf mitgebrachten Pflanzen- oder Pflanzenteilen eingeschleppt werden.

Verdächtige Käfer sofort melden

Ein verdächtiger Befall sollte daher sofort an den Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden. Die Tiere sollten idealerweise eingefangen und den Behörden in einem verschlossenen Behälter übergeben werden. Wer aus stark befallenen Regionen von einer Urlaubsreise heimkehrt, also etwa aus Italien oder der Schweiz, sollte Fahrzeuge und Gepäck gründlich untersuchen. Pflanzen, Schnittblumen, Früchte und Gemüse aus diesen Ländern sollten grundsätzlich nicht nach Deutschland eingeführt werden.

In der Europäischen Union wird der Japankäfer, der auf den wissenschaftlichen Namen Popillia japonica hört, als Schädling eingestuft, der sogar besonders starke Schäden verursachen kann. Die Larven des Käfers greifen auch die Wurzeln an, so dass die Pflanzen komplett absterben. Hierzulande gibt es auch keine natürlichen Feinde.

Erkennen lässt sich der Japankäfer an seinem metallisch glänzenden, grünen Kopf, den braunen Flügeln und den fünf weißen Haarbüscheln an jeder Hinterleibseite. Am Ende des Hinterleibs treten bei den etwa einen Zentimeter großen Tiere zwei weitere weiße Haarbüschel auf.

Quelle: dpa

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