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Thyssenkrupp fliegt aus dem DAX

Thyssenkrupp gehörte insgesamt 31 Jahre lang zu den wertvollsten deutschen Unternehmen und war demnach im Deutschen Aktien-Index (DAX) gelistet. Jetzt ist Schluss mit der Ära Thyssenkrupp. Abgelöst wird das Unternehmen vom Triebwerksbauer MTU.

Der Stahlkonzern aus Essen ist aufgrund seines dramatisch gefallenen Aktienkurses aus dem DAX geflogen. Das hat die Deutsche Börse am Mittwochabend in Frankfurt mitgeteilt. Damit ist Thyssenkrupp nicht mehr zu den 30 wertvollsten Börsenunternehmen in Deutschland zu zählen.

Thyssenkrupp ab 23. September nicht mehr im DAX

Ab dem wird der Ausschluss aus dem DAX wirksam. Der Prestigeverlust für den über 200 Jahre alten Industrieriesen ist enorm. Guido Kerkhoff, Vorstandschef des Unternehmens, zeigte sich enttäuscht über den Ausschluss. Man wäre dem DAX „als Gründungsmitglied gern erhalten geblieben“. Allerdings müsse man auch ehrlich sein: „Unsere Performance war zu schwach, daher ist der Gang in den MDax die logische Konsequenz“.

Schon länger steckt der Stahlkonzern in der Krise. Die Finanzdecke wird zunehmend dünner. Vor allem die milliardenschweren Fehlinvestitionen in Stahlwerke in Brasilien und den USA sieht man dafür als Grund. Die Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata sollte den Konzern wieder auf Kurs bringen, wurde jedoch von der EU untersagt. Auch die Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige Unternehmen hat Kerkhoff daraufhin abgesagt.

Rund 160.000 Mitarbeiter beschäftigt Thyssenkrupp weltweit. Für diese hat der Abstieg aus dem DAX zwar keine direkten Folgen, allerdings sind sie vom Konzernumbau betroffen. Demnach sollen 6.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, der Großteil davon, nämlich 4.000, in Deutschland.

Indexänderungen für Fonds von Bedeutung

Die Änderungen am deutschen Leitindex DAX sind vor allem für Fonds wichtig, die entsprechende Indizes exakt nachbilden, so genannte ETFs. Dort muss man entsprechend umschichten und umgewichten. Das wiederum kann Auswirkungen auf die Aktienkurse haben. Allerdings hat Thyssenkrupp im MDax, einem Index mit 60 Mitgliedern, auch die Chance, sich wieder zu erholen. Dort sehen Experten das Stahlwerk als „sichtbaren und dominanten Wert“.

Quelle: dpa

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