Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Streit um den Panamakanal: Erste konkrete Forderungen gestellt

Ship crossing Panama Canal at Miraflores Locks - Panama City, Panama

Im Streit um die Zukunft des Panamakanals wird der Ton schärfer. Das zeigte sich bei einem Besuch des US-Außenministers in Panama.

Geht es nach dem Willen von Donald Trump, soll der Panamakanal ab sofort wieder unter amerikanischer Kontrolle stehen. Deshalb ging eine der ersten Auslandsreisen des neuen US-Außenministers Marco Rubio nach Panama. Dort machte er bereits konkrete Forderungen auf. Sie betreffen vor allem die Investitionen, mit denen sich China seiner Meinung nach einen wachsenden Einfluss auf den Betrieb der Wasserstraßenpassage zwischen dem Atlantik und dem Pazifik sichern will. Nach der Meinung von Rubio und Trump liegt dabei ein Verstoß gegen die Rechte und Pflichten vor, die vor der Übergabe des Kanals an die Regierung von Panama im Jahr 1999 in einem Vertrag festgelegt wurden.

Schon Vorfeld warfen Trumps Pläne zum Panamakanal Fragen auf

In einer seiner Reden vor der Vereidigung als Präsident gab Donald Trump an, den Einsatz des US-Militärs für die Rückübertragung der Rechte am Panamakanal an die USA nicht auszuschließen. Das hatte für heftige Diskussionen gesorgt. Verwundern müssen diese Diskussionen nicht, denn ansonsten „verkauft“ sich Donald Trump als Kriegsgegner. Zudem würde ein Militäreinsatz in Panama erhebliche Kosten verursachen, die von den Steuerzahlern in den USA getragen werden müssten. Hinzu kommt der Fakt, dass es nach wie vor ein zwischenstaatlicher Vertrag gibt, den seit der Unterzeichnung im Jahr 1978 alle bisherigen US-Regierungen in vollem Umfang respektiert haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Donald Trump eine Mehrheit im Parlament für einen militärischen Einsatz bekommen würde, ist äußerst gering. Er würde damit außerdem der US-Wirtschaft einen großen Schaden zufügen, denn bei einem Militäreinsatz muss er damit rechnen, dass die Regierung von Panama amerikanischen Schiffen die Durchfahrt durch den Panamakanal verwehren würde.

Warum hat Donald Trump ein so großes Interesse am Panamakanal?

Bei rund 6 Prozent des gesamten Welthandels spielen die Durchfahrten durch den Panamakanal eine wichtige Rolle. Von besonderer Bedeutung ist der Kanal zwischen Balboa und Colón für die USA, weil mehr als zwei Drittel aller Warenumsätze der amerikanischen Häfen auf dieser Strecke von der Ostküste an die Westküste und umgekehrt transportiert werden. Soll der Panamakanal bei solchen Transporten umfahren werden, käme nur die Passage der Magellanstraße in Frage. Dadurch wären die Transportwege rund 10.000 Kilometer länger als durch den Panamakanal. Dass Donald Trump ihn wieder unter amerikanische Kontrolle bringen möchte, ist allein davon motiviert. Hinzu kommt der Fakt, dass für die Durchfahrt erhebliche Gebühren verlangt werden. Sie liegen aktuell bei knapp 80 US-Dollar pro Standardseecontainer.

Quelle: White House, CNN

About Author