Bei Siri von Apple und Cortana von Microsoft handelt es sich um Software zur Sprachsteuerung, die an die jeweils hauseigenen Betriebssysteme gekoppelt sind. Bisher gab es für Linux noch keine derartigen Programme. Das wird sich nun ändern, denn Wissenschaftler des zur staatlichen Universität Michigan gehörenden Forschungslabors haben ein Linux-Pendant angekündigt. Die Sprachsteuerung namens Sirius wurde unter dem Betriebssystem Linux bereits erfolgreich getestet. Momentan führen die Programmierer aus Michigan Tests mit dem Betriebssystem Ubuntu durch.
Welche Funktionen bietet die Linux-Variante Sirius?
Die Sprachsteuerung Sirius für Linux kombiniert mehrere Elemente miteinander. Sie erkennt gesprochene Fragen und bietet als Ergänzung eine Schnittstelle zur Texterkennung und zur Fotoerkennung an. Sirius zerstückelt die Fragen des Nutzers in einzelne Begriffe und durchstöbert anschließend das Online-Lexikon Wikipedia nach den dazugehörigen Erklärungen. Die Fotoerkennung kann beispielsweise zur Identifikation bekannter Bauwerke wie das Brandenburger Tor, das Weiße Haus oder den Eiffelturm verwendet werden. Dabei beantwortet Sirius auch Fragen, die in einem direkten Zusammenhang mit dem zu erkennenden Foto stehen.
Kooperationspartner und Potential bei Sirius für Linux
Obwohl Google sich selbst damit eine ernst zu nehmende Konkurrenz zur hauseigenen Sprachsteuerung Now aufbaut, sind die Programmierer des Internetriesen an der Entwicklung von Sirius mit beteiligt. Weitere Kooperationspartner der Forscher der Universität Michigan sind die National Science Foundation der Vereinigten Staaten sowie die DARPA. Inzwischen steht mit Sirius Suite bereits eine installationsfertige Version der Sprachsteuerung Sirius auf dem Onlineportal GitHub zur Verfügung. Die eigentliche Sprachsteuerung Sirius nutzt als Schnittstelle Sphinx, eine Entwicklung der Carnegie Mellon University. Die UC Berkeley ist an Sirius mit dem Framework Caffe für das Deep Learnung der Sprachsteuerung beteiligt. Das Potential von Sirius für Linux und Linux-ähnliche Betriebssysteme besteht im offenen Quellcode. Damit bietet Sirius gegenüber Google Now, Microsoft Cortana und Apple Siri den Vorteil der individuellen Erweiterung und Anpassung.
Quelle: Heise

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