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Schwerin: Syrer wegen Terrorverdacht festgenommen

In Schwerin wurde ein 19-jähriger Syrer wegen Terrorverdachts festgenommen. Wie Landesinnenminister Lorenz Caffier am Dienstagabend mitteilte, sei der Syrer bereits im Herbst 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen.

150 Beamte für Hausdurchsuchungen beschäftigt

Der unter Terrorverdacht stehende 19-jährige Yamen A. hatte bereits im Februar 2016 einen Asylantrag in Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Im April 2016 erhielt er eine befristete Aufenthaltserlaubnis und hatte subsidiären Schutz. Bis dato war der Mann nicht auffällig geworden. Caffier betonte daraufhin, dass die jetzt erfolgte Festnahme zeige, dass man auch Personen, bei denen es keine Hinweise auf eine von ihnen ausgehende Gefahr gebe, fest im Blick habe.

Yamen A. wurde in Schwerin von Spezialkräften der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes am frühen Dienstagmorgen festgenommen. Sie holten den 19-Jährigen direkt aus einem Plattenbau im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf. Das Gebäude dient zahlreichen Flüchtlingen als Zuhause. Vor der Festnahme hatten die Beamten Yamen A. mindestens eine Woche lang observiert.

Nach der Festnahme wurden die Wohnungen von Yamen A. und „weiterer bislang nicht tatverdächtiger Personen“ durchsucht. Auch in Hamburg wurden mehrere Durchsuchungen durchgeführt. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, sei Yamen A. „dringend tatverdächtig“, einen „islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet zu haben“. Allerdings musste auch die Bundesanwaltschaft einräumen, dass bisher Anhaltspunkte für eine Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung fehlen.

Insgesamt 150 Beamte waren an der Festnahme von Yamen A. und den damit in Verbindung stehenden Wohnungsdurchsuchungen in Hamburg und Schwerin beteiligt.

Yamen A. wollte Sprengsatz für möglichst viele Todesopfer zünden

Die bisherigen Ermittlungen zeigen, dass Yamen A. spätestens im Juli 2017 beschlossen haben soll, einen Sprengsatz in Deutschland zu zünden, mit dem er möglichst viele Menschen mit in den Tod reißen oder zumindest verletzen wollte. Laut Bundesanwaltschaft begann Yamen A. anschließend mit der Beschaffung von Chemikalien und Bauteilen für die Herstellung des Sprengsatzes.

Yamen A. soll demnach Zutaten für den Sprengstoff TATP und andere Bauteile für eine Bombe im Internet bestellt haben. Auch Bauteile für eine Fernzündung habe man bei der Wohnungdurchsuchung gefunden. Laut Angaben von Thomas de Maizière hatte die Überwachung der Internetkontakte auf die Spur des 19-Jährigen geführt.

Die Ermittler nehmen an, dass die Chemikalien als Zutaten für eine Zündladung benötigt wurden. Allerdings ist bisher noch unklar, ob Yamen A. bereits ein konkretes Ziel für seinen Anschlag ins Auge gefasst hat.

Quelle: dpa

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