
Die zuletzt vergleichsweise niedrige Inflationsrate suggeriert eine geringe Erhöhung der Preise quer durch alle Produktsparten. Doch das ist nicht der Fall. Ein Blick auf die neuesten Trends der von den Erzeugern verlangten
Wie groß sind die Unterschiede der Erzeugerpreise?
Pflanzliche Erzeugnisse verbilligten sich innerhalb eines Jahres um 4,6 Prozent, während zeitgleich die Preise für Schlachttiere und tierische Erzeugnisse um 8,1 Prozent stiegen. Noch deutlicher werden die Unterschiede für die einzelnen Produktuntergruppen bei einem Blick auf die dazugehörigen Indizes, bei denen die durchschnittlichen Preise aus dem Jahr 2020 als Grundlage dienen. Im Jahr 2021 sank der Index für tierische Erzeugnisse auf 92,3 Prozent ab. Danach war ein Preisanstieg zu beobachten, der einen Höhepunkt mit 153,3 Punkten im Dezember 2022 erreichte. Anschließend setzte eine leichte Erholung der Erzeugerpreise für tierische Produkte ein, die bei 132,9 Indexpunkten im November 2023 endete. Aktuell beträgt der Index 143,9 Punkte mit weiter steigender Tendenz.
Wie präsentiert sich die Preisentwicklung bei pflanzlichen Erzeugnissen?
Ein eindeutiger Trend bei den Erzeugerpreisen für pflanzliche Produkte ist derzeit nicht erkennbar. Die Schwankungen fielen zuletzt deutlicher aus als bei tierischen Erzeugnissen. Der Höchststand der letzten 12 Monate wurde mit 156,5 Indexpunkten im Juni 2024 erreicht. Danach präsentierten sich sinkende Preise, die bei 130,5 Indexpunkten im September 2024 zum Stillstand kamen. Zuletzt stieg der Preisindex wieder leicht an und lag im Oktober 2024 nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts bei 131,7 Punkten.
Doch auch innerhalb der Produktgruppe der pflanzlichen Erzeugnisse fallen signifikante Unterschiede auf. So wurden beispielsweise im Herbst 2024 für Speisekartoffeln Erzeugerpreise verlangt, die um 38,3 Prozent unter den Vorjahresspreisen lagen. Ein gegenteiliger Trend präsentiert sich beim Obst, dass zuletzt um 21,1 Prozent teurer war als im Herbst des Vorjahres. Spitzenreiter sind die Äpfel. Bei ihnen legten aufgrund schlechter Ernten die Preise binnen Jahresfrist um 29,6 Prozent zu.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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