Mit der Kennung #OscarsSoWhite gibt es derzeit bei Twitter eine heftige Debatte darüber, dass farbige Schauspieler bei der Vergabe der Oscars zu wenig Berücksichtigung finden. So titelte beispielsweise das People Magazine in der Einleitung zum Artikel „Hollywood Blackout“ bereits Ende Januar mit der Feststellung: „ Die Filmindustrie sagt all die richtigen Dinge, aber die anhaltende Ausgrenzung von Afroamerikanern ist eine nationale Schande!“
Statistiken belegen die Notwendigkeit einer Diskussion
Aktuelle Statistiken zu den bisher vergebenen Oscars zeigen sehr deutlich, dass dunkelhäutige Schauspieler, Regisseure und Musiker bei den Nominierten und Gewinnern der Academy Awards unterrepräsentiert sind. In der Kategorie „bester Schauspieler“ wurden seit 1995 insgesamt 20 Oscars vergeben. Gerade einmal drei der Statuetten gingen an farbige Schauspieler:
• 2001 = Denzel Washington
• 2004 = Jamie Foxx
• 2006 = Forest Whitacker
Noch schlimmer sieht es in der Kategorie „beste Schauspielerin“ aus. Dort wurde lediglich einer von zwanzig Oscars an eine Farbige vergeben. Darüber durfte sich im Jahr 2001 Halle Berry freuen. Bei den besten Nebendarstellern sieht die Bilanz nicht viel anders aus. Bei den Herren wurden mit Morgan Freeman (2004) und Cuba Gooding Jr. (1996) gerade einmal zwei dunkelhäutige Schauspieler bedacht. In den letzten zwanzig Jahren erhielten auch lediglich vier farbige Schauspielerinnen den Oscar für eine Nebenrolle:
• 2006 = Jennifer Hudson
• 2009 = Mo’Nique
• 2011 = Octavia Spencer
• 2013 = Lupita Nyong’o
Ein Bericht für Studenten der UCLA untermauert die Zahlen
Unter dem Titel „2016 Hollywood Diversity Report: Business as Usual?“ erhielten die Studenten der California National University in Los Angeles einen Bericht, für den insgesamt 415 Film- und Fernsehproduktionen untersucht wurden. Er zeigt noch eine andere Schwachstelle der Medienbranche auf. Drehbuchautoren planen nur rund ein Drittel aller Sprechrollen für weibliche Akteure ein. Minderheiten sind grundsätzlich kaum vertreten. Homosexuelle, Lesben, Bisexuelle und Transgender machen insgesamt gerade einmal zwei Prozent aller in Kinofilmen und TV-Serien eingeplanten Charaktere aus.
Besonders prekär an der ganzen Situation ist, dass mit 46 Prozent fast die Hälfte aller Kinokarten in den USA an farbige Menschen verkauft werden. Eine ähnliche Situation präsentiert sich in den Fernseh- und Streaming-Netzwerken. Der Anteil der farbigen Bevölkerung in den USA wächst sehr stark. Hollywood wird also in Zukunft nicht daran vorbei kommen, diese Zielgruppe in die Planung der Rollen in künftigen Produktionen stärker mit einzubeziehen.
Quelle: Twitter, UCLA

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