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Mückenplage am Bodensee

Harbor

Erst kam das Hochwasser, nun folgen die Mücken: Die Überschwemmungen und das stehende Wasser am Bodensee bieten ideale Brutbedingungen für die Blutsauger.

Diese können sich jetzt explosionsartig vermehren – und zwar nicht nur normale, sondern auch besonders aggressive Mückenarten. Wie Rainer Bretthauer, Umwelt- und Klimaschutzbeauftragter der Stadt Radolfzell am Bodensee mitteilte, könne man am Bodensee durchaus schon von einer Mückenplage sprechen. Durch das schwüle Wetter der letzten Tage und die Überschwemmungen boten sich den Blutsaugern ideale Bedingungen für die Eiablage, so dass sich jetzt massenhaft Nachwuchs einstellt.

Experten warnen Anwohner und Touristen

Die Experten warnen deshalb jetzt Anwohner sowie Touristen gleichermaßen. Sie sollen auf angepasste Kleidung setzen. Empfehlenswert sind locker sitzende, lange Kleider. In der Dämmerung, wenn die Temperaturen über 18 Grad Celsius steigen, sind die Tiere zudem besonders bissig.

Einige Orte im Bodenseekreis sind bereits jetzt stark betroffen. Anwohner berichteten bereits von großen Mückenschwärmen, wodurch das Verweilen im Freien nahezu unmöglich werde. Campingplätze und Freizeitanlagen befürchten hohe Verluste, da Gäste aufgrund der hohen Mückenbelastung womöglich vorzeitig abbrechen könnten.

NABU sieht Mückenplage gelassen

Der Naturschutzbund (NABU) sieht die Mückenplage am Bodensee indes gelassen. Vielmehr seien die vielen Insekten, die sich bei der aktuellen Witterung entwickeln, eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und Vögel. In Deutschland kennt man rund 50 Stechmückenarten. Ein Teil von ihnen zählt zu den so genannten Überschwemmungsmücken. Diese schlüpfen vermehrt nach Überflutungen.

Die Blutsauger sind vor allem deshalb so penetrant, weil sie sich schnell fortpflanzen müssen, bevor die für sie günstigen Bedingungen wieder verschwinden. Die so genannten Überschwemmungsmücken legen ihre Eier bevorzugt auf feuchten Böden, in Uferzonen und Flussauen ab. Dort können die Eier über Jahre hinweg im Boden überdauern. Werden die Ablageorte überflutet und stimmen die Temperaturen, startet die Entwicklung vom Ei zur Mücke. Sind großflächige Überschwemmungen aufgetreten, kommt es nicht selten zum Massenschlupf.

Quelle: dpa

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