
Während in Deutschland nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen Bestürzung vor allem über die Resultate der „Ampel-Parteien“ herrscht und sich andeutet, dass die Koalitionsverhandlungen sehr schwierig werden, bereiten sich die Amerikaner auf die nächste Präsidentschaftswahl vor. Seit Joe Biden seinen Rückzug verkündet und Kamala Harris als neue Kandidatin der Demokraten bestätigt wurde, macht sie dem republikanischen Kandidaten Donald Trump beim Wahlkampf Konkurrenz. Ihr Kampf scheint erfolgreich zu sein. Das deutet sich zumindest in den neuesten Umfrageresultaten an.
Vorsprung von Kamala Harris ist knapp und konstant zugleich
Die neueste Wahlumfrage in den USA wurde von ActiVote im Zeitraum zwischen dem 25. August und dem 2. September 2024 durchgeführt. Dabei gab es von 51 Prozent der Probandinnen und Probanden Zustimmung für Kamala Harris, während es Donald Trump auf 49 Prozent brachte. In zwei Umfragen von TIPP Insights in der letzten Augustwoche lag Kamala Harris mit 3 und 4 Prozent vorn. Noch deutlicher präsentierte sich der Vorsprung der Demokratin gegenüber dem Konkurrenten der Republikaner mit 6 Prozent bei einer Wahlumfrage von Outward Intelligence aus dem Zeitraum zwischen dem 25. und 29. August 2024. Zeitgleich wies eine Umfrage von RMG Research einen Vorsprung von 3 Prozent aus, während eine Umfrage der Suffolk University ein Plus von 5 Prozent zu Gunsten von Kamala Harris zeigte.
Wie werden Kamala Harris und Donald Trump als Personen bewertet?
Leider entscheiden sich viele Menschen bei Wahlen nicht nach den politischen Zielen der Kandidatinnen und Kandidaten, sondern lassen sich von Sympathie und Antipathie für die jeweilige Person leiten. Dabei schneidet Donald Trump deutlich schlechter ab als seine Konkurrentin. Bei den jüngsten Umfragen schätzten ihn 43 Prozent der Befragten als positiv und 52,5 Prozent als ungünstige Persönlichkeit für das Präsidentenamt ein. 4,5 Prozent voteten neutral. Kamala Harris hielten dagegen 46,1 Prozent für eine positive und nur 47 Prozent für eine als Präsidentin ungeeignete Person. 6,9 Prozent voteten bei ihr neutral.
Lassen sich die Umfragen vollständig auf die Chancen für eine Präsidentschaft übertragen?
An dieser Stelle wirkt sich eine Besonderheit des amerikanischen Wahlsystems aus. Dabei zählen nicht die absoluten Werte, sondern es werden die Stimmen in den einzelnen Bundesstaaten gewertet. Wer als Kandidat in einem Bundesstaat die Mehrheit erringt, bekommt die Stimmen der Wahlmänner und Wahlfrauen. Die Anzahl bestimmt sich aus der Bevölkerungszahl der einzelnen Bundesländer. Das heißt, für einen Sieg oder eine Niederlage der beiden Kontrahenten kommt es darauf, wer sich die Mehrheit in den bevölkerungsreichsten Bundesstaaten sichern kann. Dabei spielen wiederum die sogenannten Swing States eine wichtige Rolle. Das sind Bundesstaaten, in denen es keine festen Trends zu den Republikanern oder Demokraten gibt. Hier fallen die Mehrheiten bei jeder Wahl anders aus. Genau das erklärt auch die Tatsache, dass einige Bundesstaaten beim Wahlkampf sowohl von Harris als auch Trump mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden.
Quelle: ABC
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