Jahrelang hatte Kalifornien unter den Folgen einer Dürre zu leiden. Zu den Folgen gehörten massive Wald- und Buschbrände. Außerdem musste Gouverneur Jerry Brown strenge Richtlinien zum sparsamen Umgang mit Wasser in Kraft setzen. In zahlreichen öffentlichen Parks wurden sogar schon die Bepflanzungen geändert, um auch dort Wasser einzusparen. Nun droht dem Norden Kaliforniens eine Flutwelle, die von der Oroville-Taltsperre ausgeht. Am Sonntag wurden bereits 180.000 Bewohner der Region vorsorglich evakuiert. Betroffen von den Evakuierungen waren die Städte Gridley, Live Oak, Marysville, Olovehurst, Oroville, Plumas Lake sowie Wheatland und Yuba City.
Was könnte am Oroville Lake eine Flutwelle auslösen?
Die Hauptstaumauer der Oroville-Talsperre erhielt erst kürzlich zur Entlastung einen Notabfluss. Genau dort droht jetzt ein Dammbruch. Derzeit versuchen die Sicherheitsbehörden, dass in der Dammkrone entstandene Loch aus der Luft mit Steinen und Sandsäcken zu verfüllen. Er war nach überdurchschnittlich starken Regenfällen aktiviert worden. Die lokalen Sicherheitsbehörden betonen in ihren offiziellen Statements, dass der Hauptdamm des Oroville Lake strukturell intakt ist. Dort wurde jetzt zur Entlastung die Abflussmenge auf knapp 3.000 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Das ist dringend notwendig, denn das Loch im Notabfluss war in den letzten Tagen auf eine Fläche von fast zehn Metern mal knapp 70 Meter angewachsen. Noch sind sich die Ingenieure vor Ort nicht hundertprozentig sicher, was das Loch verursacht hat.
Wissenswerte Fakten zum Oroville-Staudamm
Der Damm des Lake Oroville staut den Feather River in Nordosten der Stadt Oroville. Er dient zur Stromerzeugung und ist Teil des Systems, mit dem sich Kalifornien für Dürreperioden mit Trinkwasser bevorratet. Nach einer elfjährigen Bauzeit wurde der Staudamm im Jahr 1968 in Betrieb genommen. Die Oroville-Talsperre besitzt mit 235 Metern den höchsten Staudamm der Vereinigten Staaten. Er weist eine Länge von rund 2,3 Kilometern auf und besitzt eine 15 Meter breite Dammkrone. Für den Damm wurden rund 59,6 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Bei kompletter Befüllung befinden sich mehr als 4.300 Milliarden Kubikmeter Wasser im Lake Oroville. Dieser Stand wurde zu Beginn der zweiten Februarwoche 2017 erreicht.
Quelle: CBS Local
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