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Kaffeeliebhaber müssen sich auf steigende Preise einstellen

Coffee to go and chocolate balls at the coffee shop.

Zum 14. Juni 2021 zieht der deutsche Kaffee-Marktführer Tchibo seine Preise an. Dem Beispiel dürften andere Anbieter folgen. Grund dafür: Schlechte Ernteprognosen aus Brasilien. Außerdem dürfte auch die wirtschaftliche Erholung in der Coronakrise eine Rolle spielen.

Das ist besonders schmerzlich, denn Kaffee gilt als das liebste Getränk der Deutschen. 168 Liter werden pro Kopf und Jahr getrunken. Seit Jahren sind die Kaffeepreise stabil geblieben, teilweise sogar gesunken, nun aber soll Kaffee teurer werden. Der weltweit größte Kaffeeerzeuger ist Brasilien – und von dort kommen schlechte Ernteprognosen. Seit Monaten treiben sie bereits die Einkaufspreise für Rohkaffee in die Höhe. Bei Arabica-Bohnen etwa liegt der Preis aktuell auf einem Vier-Jahres-Hoch.

Tchibo hebt die Preise ab 14. Juni 2021 an

Tchibo als führender deutscher Kaffeeröster hat jetzt reagiert: Ab dem 14. Juni werden die Verkaufspreise – je nach Sorte und Herkunftsland – um 0,50 Euro bis 1,00 Euro pro Pfund steigen. Letztmalig hat Tchibo seine Preise Anfang 2017 erhöht, anschließend aber aufgrund sinkender Einkaufspreise mehrmals gesenkt. Als Begründung für die aktuellen Preiserhöhungen gibt man bei Tchibo an, dass „die Preise für Rohkaffees in den letzten Monaten deutlich gestiegen sind. Dies gilt insbesondere für hochwertige Arabica-Qualitäten“.

Tchibo verkauft seine Produkte als Marktführer über eigene Filialen und Depots direkt an den Endverbraucher. Daher kann das Unternehmen auch die Endpreise selbst festlegen. Tchibo gilt genau aus diesem Grund als einer der wichtigsten Signalgeber für die Verkaufspreise für Kaffee. Die meisten anderen Kaffeeröster liefern ihre Produkte an den Lebensmitteleinzelhandel, der seine Preise selbst festlegt. Hier ist es vor allem der Discounter Aldi, der als Taktgeber gilt – auch deshalb, weil Aldi eigene Röstereien betreibt.

Viele Kaffeeröster ziehen nach

Andere Kaffeeröster tun es Tchibo gleich. So hat ein Sprecher von Jacobs Douwe Egberts (JDE) auf Anfrage mitgeteilt, dass man die Fabrikabgabepreise aufgrund der gestiegenen Gesamtkosten ebenfalls erhöht habe. Zuletzt hat die Internationale Kaffeeorganisation ICO in ihrem April-Marktbericht von einer Preisrally inmitten eines erwarteten Produktionsrückgangs berichtet. Die ICO sieht auch die wirtschaftliche Erholung nach dem Corona-Rezessionsjahr 2020 als maßgeblich mitverantwortlich für die Preissteigerung.

Der ICO-Preisindex setzt sich aus mehreren Sorten zusammen und stieg im April um 1,4 Prozent auf 122,3 US-Cent pro 454 Gramm. Das ist sogar ein Anstieg um zwölf Prozent verglichen mit dem April 2020.

In Deutschland ist Kaffee das wichtigste Getränk überhaupt. Der Verbrauch liegt noch über dem von Mineralwasser und Bier – Tendenz steigend. In der Coronapandemie wurde zwar weniger Kaffee außer Haus getrunken, allerdings glich man diesen Effekt durch einen erhöhten Kaffeegenuss in den eigenen vier Wänden wieder aus. Laut Deutschem Kaffeeverbrand stieg der heimische Kaffeekonsum um elf Prozent, wohingegen der Außer-Haus-Konsum um 23 Prozent eingebrochen war.

Quelle: dpa

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