Richter Andrew Nicol stellte sich im Urteil zum
Welche speziellen Faktoren trugen zu dem Urteil bei?
Depp’s Anwälten wurde offenbar ein Grundsatz der britischen Rechtsprechung zum Verhängnis. Danach muss nicht der Beklagte beweisen, dass seine als Verleumdung unterstellten Aussagen zutreffen, sondern der Kläger muss belegen, dass sie nicht zutreffen. Offenbar flossen in die Bewertung der Beweise und das Urteil auch die Reaktionen in Hollywood auf den Rosenkrieg zwischen Amber Heard und Johnny Depp ein. The Sun verweist im Statement zum Urteil explizit auf den Verlust der Hauptrolle in „Fluch der Karibik 6“ sowie die Tatsache, dass Miramax, die Veröffentlichung des Films „City of Lies“ gestoppt hat.
Welche Details aus dem Prozess Johnny Depp versus The Sun sind bekannt?
Die Redaktion von The Sun bezeichnete das Urteil wörtlich als einen „atemberaubenden Sieg für die Pressefreiheit“. Der Richter Andrew Nicol begründete seine Entscheidung im Wesentlichen mit einem Dutzend der insgesamt 14 von Amber Heard behaupteten Vorfälle. Nach der Darstellung des Richters sollen die Übergriffe bereits im Jahr 2013 begonnen haben, als der Schauspieler seine damalige Freundin wegen einer Bemerkung zu einer seiner Tätowierungen schlug. Außerdem hatte Heard ähnliche Vorfälle aus den Jahren 2014 und 2015 behauptet. Der Richter stufte auch diese Behauptungen als glaubhaft ein. Bis zur Heirat des Paares soll es insgesamt acht Fälle von häuslicher Gewalt gegeben haben, die der Richter ebenfalls für glaubhaft hält. An diesem Punkt stellt sich allerdings jedem logisch denkenden Menschen eine Frage. Wieso hat Amber Heard den Schauspieler 2015 geheiratet, wenn er doch angeblich bereits vorher mehrmals ihr gegenüber gewalttätig geworden sein soll?
Johnny Depp räumte selbst einige Behauptungen als wahr ein
Nach den Angaben im Statement von The Sun zu dem Urteil heißt es, Johnny Depp hätte sich zu einigen Problemen bekannt. Dazu gehören beispielsweise verbale Attacken auf seine Ex-Frau, bei denen er sehr ungewöhnliche Formulierungen verwendete, die sein eigener Anwalt (David Sherborne) als „düster, übertrieben poetisch und extravagant“ bezeichnete. Außerdem räumte der Schauspieler ein, regelmäßig Alkohol und Drogen konsumiert zu haben, um den enormen Leistungsdruck zu kompensieren. Seine Ehrlichkeit an dieser Stelle könnte für ihn noch teuer werden. Einerseits hat er allein für den jetzigen Prozess mehr als vier Millionen Britische Pfund zu zahlen. Anderseits sind in den USA noch Verfahren anhängig, die durch das aktuelle Urteil beeinflusst werden könnten.
Quelle: The Sun, The Guardian
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