Im März 2022 lag die an den Verbraucherpreisen gemessene
Wie haben sich die Verbraucherpreise im März 2022 genau entwickelt?
Wer vergangenen Monat seinen Heizöltank nachfüllen musste, wurde mit 144 Prozent höheren Preisen als im März 2021 belastet. Die Benzin- und Dieselpreise lagen um 47,4 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bei Erdgas weisen die Statistiken Im Vergleich März 2022 zu März 2021 einen Preisaufschlag von 41,8 Prozent aus. Feste Brennstoffe wurden binnen eines Jahres um 19,3 Prozent und Stromlieferungen um 17,7 Prozent teurer. Wer einen gebrauchten PKW erworben hat, musste 23,9 Prozent mehr Geld als im Frühjahr 2021 auf den Tisch legen.
Auch die Lebensmittelhändler haben kräftig an der Preisschraube gedreht. Die Hamsterkäufe bei Rapsöl und Sonnenblumenöl verschafften ihnen vergangenen Monat die Chance, die Preise um 30 Prozent höher als im März 2021 anzusetzen und trotzdem keine Risiken für Absatzeinbrüche einzugehen. Frisches Gemüse war um 14,8 Prozent teurer als im letzten Frühjahr. Die Kaffeepreise stiegen binnen Jahresfrist um 8,9 Prozent. Insgesamt schlug für das gesamte Lebensmittelsortiment eine Steigerung der Verbraucherpreise von 6,2 Prozent im Vergleich zum März 2021 zu Buche. Auch Hausbesitzer wurden deutlich heftiger zur Kasse gebeten. Der Preisaufschlag im Vergleichszeitraum belief sich bei Reparaturen und Wartungsarbeiten auf 10,3 Prozent. Die Preise für Leistungen der Fahrzeugwerkstätten wurden zeitgleich um 5,3 Prozent teurer.
Entwicklung der Großhandelspreise weist auf weitere Verteuerungen hin
Die Großhandelspreise sind ein zuverlässiger Indikator für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise. Aktuell weisen sie eine Teuerungsrate auf, wie es sie in Deutschland über sechs Jahrzehnte hinweg nicht gegeben hat. Im März 2022 waren die Preise der Großhändler/-innen um 22,6 Prozent höher als im März 2021. Binnen eines Monats sind die Großhandelsverkaufspreise quer durch alle Sortimente um 6,9 Prozent gestiegen. Auch hier fallen die Mineralölerzeugnisse mit einem Preisplus von 70,2 Prozent innerhalb eines Monats besonders negativ auf. Metallhalbzeuge wurden binnen Jahresfrist um 55,8 Prozent teurer. Bei Roh- und Schnittholz lag die Teuerungsrate innerhalb eines Jahres bei 42,5 Prozent. Getreide, Saatgut, Futtermittel und Rohtabak wurden zeitgleich um 43 Prozent teurer. Milch, Milchprodukte, Eier und Speiseöl wiesen bei den Großhandelspreisen ein Plus von 22,6 Prozent aus. Landwirtschaftliche Grundstoffe verteuerten sich zeitgleich um 18 Prozent. Haushalte und Unternehmen sollten sich also darauf vorbereiten, dass sich die Preisspirale bei den Verbraucherpreisen auch in den nächsten Wochen schnell weiterdrehen wird.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Weitere Meldungen
Einfuhrpreise machen Hoffnung auf stabile Inflationsrate
Gender Pay Gap Deutschland zeigt immer noch deutliche Unterschiede
Inflationsrate in Deutschland nähert sich EU-Zielwert