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In der Ostsee verlegtes Datenkabel C-Lion 1 ausgefallen

Underwater Cable

Schon mehrfach sind in der Ostsee befindliche Infrastrukturen beschädigt worden. Nun ist das Datenkabel C-Lion 1 betroffen./main>
Im Zeitalter der weltweiten Digitalisierung spielen die Datenverbindungen, die durch Meere und Ozeane verlegt wurden, eine wichtige Rolle. Deshalb sind sie auch potenzielle Ziele für Sabotageakte. Danach scheint es beim Ausfall des Datenkabels C-Lion 1 auf den ersten Blick auszusehen. Der Grund dafür ist, dass es im Verlegebereich dieser Datenverbindung nach derzeitigem Kenntnisstand keine natürlichen Phänomene und auch keine Tiere gibt, die beispielsweise durch tektonische Verschiebungen oder Bissschäden einen so plötzlichen Totalausfall verursachen können. Nach den Angaben der finnischen Behörde Traficom soll der Ausfall bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Internets haben.

Wofür ist C-Lion 1 zuständig?

Bei C-Lion 1 handelt es sich um ein 1.173 Kilometer langes Kommunikationskabel, das auf dem Grund der Ostsee verlegt wurde. Die Inbetriebnahme erfolgte im Jahr 2016. Aktuell handelt es sich um eine y-förmige Verbindung, die mit Hanko und Helsinki in Finnland sowie Markgrafenheide (Ortsteil der Stadt Rostock) in Deutschland verbunden ist. Das Datenkabel ist paarig aufgebaut und besteht aus insgesamt 16 einzelnen Leitungen. Die Übertragungskapazität beträgt bei voller Auslastung 120 TBits pro Sekunde. Ursprünglich war geplant, dieser Datenverbindung weitere Abzweigungen hinzuzufügen. Als mögliche Zielpunkte waren Russland, Großbritannien und Frankreich im Gespräch. Außerdem sollte eine Schnittstelle zum Arctic Fibre geschaffen werden, an dem seit 2017 Ausbauarbeiten stattfinden.

Wie lange wird die Reparatur der Datenverbindung C-Lion 1 dauern?

Die Schadstelle liegt im Ostseebereich vor der schwedischen Küste. Dorthin ist jetzt ein auf Reparaturen von Unterseekabeln spezialisiertes Schiff aus Frankreich unterwegs. Im Normalfall dauert eine solche Reparatur im günstigsten Fall 5 Tage und im schlimmsten Fall etwa 2 Wochen. Die genaue Dauer lässt sich erst abschätzen, wenn die beschädigte Stelle an Bord des Reparaturschiffs gehoben wurde. Eine genaue Einschätzung der Schadensursache ist vorher nicht möglich. Derzeit gehen die Experten der Betreiberfirma Cinia davon aus, dass es sich entweder um einen Sabotageakt oder eine versehentliche Beschädigung durch die Anker von Schiffen oder in der kommerziellen Fischerei verwendete Grundschleppnetze handeln könnte.

Quelle: Cinia

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