Schon seit Jahresanfang werden verstärkt Hackerangriffe auf das Netzwerk des Bundestags registriert. Sie erlebten im Mai 2015 einen vorläufigen Höhepunkt. Das wurde von der Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau am 15. Mai 2015 in einem Pressestatement offiziell bestätigt. Am gleichen Tag hatte es sogar eine Ankündigung gegeben, den Zugang zum Netzwerk des Bundestags vorübergehend komplett sperren zu müssen. Dazu kam es nicht, aber einige Dienste im Netz des Bundestags stehen derzeit nicht zur Verfügung. Die Hackerattacke dauert nach den Angaben von Petra Pau aktuell noch an. Auch Ernst Hebeker hatte den dem Magazin „Spiegel“ gegenüber von dem Cyberangriff berichtet und ebenfalls bestätigt, dass die Angriffe noch immer andauern.
Wie stuft das BSI die Cyberattacke auf den Bundestag ein?
Zu den Angriffen auf das Netzwerk des Bundestags zu Jahresbeginn hatte sich eine russische Hackergruppe bekannt. Wer für die derzeitige Cyberattacke verantwortlich ist, ist derzeit noch unklar. Wie Ernst Hebeker bestätigte, hatten die Hacker offenbar auch versucht, eine Schadsoftware einzuschleusen, um Zugriff sowohl auf die zentralen Server des Netzwerks als auch die angeschlossenen Clientrechner zu bekommen. Das konnten die IT-Experten der Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, aber offenbar rechtzeitig verhindern. Dennoch sind Teile des Netzwerks des Bundestags vorsorglich außer Betrieb genommen worden. Das betrifft beispielsweise die Speichersysteme des Untersuchungsausschusses, der sich mit der Aufklärung der Spionageaffäre des BND und der NSA beschäftigt.
Welche Intensität haben die Hackerangriffe auf den Bundestag?
Zu Jahresbeginn 2015 war es russischen Hackern gelungen, die offizielle Homepage des Bundestags für mehrere Stunden lahm zu legen. Ihr Hintergrund war Unverständnis für die Haltung der Bundesregierung im Umgang mit dem Ukraine-Konflikt. Nach den Statistiken des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik fanden im Jahr 2014 pro Tag bis zu zwanzig Hackerattacken auf das Netzwerk des Bundestags statt. Der Lagebericht des BSI weist aus, dass es jeden Tag im Durchschnitt mindestens eine Cyberattacke auf den Bundestag gibt, bei der ein nachrichtendienstlicher Hintergrund entdeckt wurde. Ob die aktuelle Cyberattacke ebenfalls eine solche Motivation hat, dazu wollten sich die Experten des BSI bisher nicht äußern.
Quelle: Stern
Weitere Meldungen
JUPITER: Ein neuer Supercomputer geht in Deutschland an den Start
Verizon-Report: Zahl der Cyberattacken zuletzt deutlich gestiegen
25. März 2025: Die erste Wiki-Website wird 30 Jahre alt