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Flüchtlingsdrama im Mittelmeer fordert bis zu 700 Tote

Seit die Maßnahmen zur Unterstützung von Flüchtlingen im Mittelmeerraum drastisch reduziert wurden, häufen sich die Nachrichten über Todesopfer. Von den Vereinten Nationen wurde jetzt offiziell bestätigt, dass auf dem Mittelmeer ein Fischkutter gekentert ist, auf dem mehr als 700 Flüchtlinge unterwegs zu den Küsten der Länder der Europäischen Union waren. Auf dem verunglückten Schiff sollen sich offiziellen Angaben zufolge überwiegend Frauen und Kinder befunden haben. Die Überlebenschancen sind sehr gering, denn die nächste Küste befindet sich etwa 110 Kilometer vom Unglücksort entfernt.

Bergungsarbeiten laufen nach Flüchtlingsdrama auf Hochtouren

Bisher gibt es nur Hinweise auf 28 Überlebende, die von einem Handelsschiff aus dem Wasser gefischt wurden. Sie gaben den Verantwortlichen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen die Information, dass mehr als 700 Menschen an Bord des Fischkutters waren. Bisher gibt es bestätigte Funde von 21 Leichen. Carlotta Sami, die Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks, gab in einem Statement gegenüber einem italienischen Fernsehsender an, dass die Bergungsmannschaften keine Hoffnung mehr auf weitere Überlebende hätten. Die Sprecherin bezeichnete das neuerliche Flüchtlingsdrama wörtlich als „das schlimmste Massensterben“, dass es im Mittelmeerraum je gegeben hätte.

Wie kam es zu dem neuerlichen Flüchtlingsdrama?

Der verunglückte Fischkutter setzte in der Nacht vom 18. auf den 19. April 2015 einen Notruf ab. Daraufhin schickte die Küstenwache von Italien ein unter portugiesischer Flagge fahrendes Frachtschiff als Hilfe zur Position des Fischkutters. Experten gehen davon aus, dass die Neugier der Flüchtlinge den Fischkutter letztlich zum Kentern brachte. Derzeit suchen mehrere Handelsschiffe sowie Flugzeuge und Schiffe der italienischen Küstenwache nach weiteren Überlebenden. Einen ähnlichen Vorfall hatte es erst am 12. April 2015 gegeben. Dabei hatten 400 Menschen ihr Leben verloren. Wie groß die Gefahr für weitere Flüchtlingsdramen im Mittelmeerraum ist, zeigt der Blick auf die Anzahl der Menschen, die dort regelmäßig auf der Flucht sind. Die italienische Küstenwache hat binnen einer Woche rund 11.000 Flüchtlinge vor den Küsten aufgesammelt und in Sicherheit gebracht.

Quelle: n-tv

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