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Erdbeben erschüttert Italien

Ein schweres Erdbeben hat in der Nacht große Teile Italiens erschüttert. Besonders stark war die zentrale Provinz Rieti nordöstlich von Rom betroffen. Bereits jetzt ist klar, dass es dort zu schweren Schäden kam. In der Nacht war der Erdstoß in den Regionen um Umbrien, Latium und den Marken bis in die Hauptstadt Rom zu spüren. Auch kam es zu mehreren Nachbeben, die die Bevölkerung in Atem hielten.

Bisher zwei Tote nach Erdbeben in Italien

Den ersten offiziellen Angaben zufolge wurden bereits zwei Menschen bei dem schweren Erdbeben in Italien getötet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf Polizeiangaben. Zudem sei eine Familie mit zwei kleinen Kindern unter den Trümmern begraben, gab der Bürgermeister von Accumoli in Zentralitalien dem Sender RaiNews24 gegenüber bekannt. Bisher gäbe es kein Lebenszeichen.

Ebenfalls sollen in der Gemeinde Amatrice Menschen unter den Trümmern begraben sein. Die Gemeinde wurde besonders stark betroffen, nach Angaben von Bürgermeister Sergio Pirozzi sei „die Hälfte der Stadt weg“. Es gab bereits einen Erdrutsch und eine Brücke ist einsturzgefährdet. Zudem sind die Zugangsstraßen zur Gemeinde unpassierbar geworden und der Strom ausgefallen. Jetzt hofft Pirozzi auf Hilfe aus der Luft.

Fabrizio Curcio, Chef des Zivilschutzes, sprach bereits von einem „schweren“ Beben, welches sich mit dem Beben der Stadt L’Aquila 2009 vergleichen ließe. Damals sind 300 Menschen ums Leben gekommen, allerdings hatte es auch das Stadtzentrum mit Zehntausenden Bewohnern getroffen. Das aktuelle Erdbeben in Italien könnte Experten zufolge etwas glimpflicher ausgehen, weil die betroffenen Regionen weniger stark bevölkert sind.

Um etwa 03:30 Uhr heute Nacht begann die Erde zu beben. Wie das Geophysische Institut in Potsdam angab, habe es eine Stärke von 6,1 auf der Richterskala aufgewiesen. Es lag demnach in zehn Kilometern Tiefe. Die US-Erdbebenwarte USGS dagegen sprach sogar von einer Stärke 6,2. Das Zentrum des Bebens habe südlich der Stadt Norcia gelegen.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa weiter berichtete, war das Erdbeben auch noch in Umbrien und den Marken zu spüren gewesen. Demnach müsste das genaue Zentrum in Accumoli gelegen haben, das sich etwa 150 Kilometer nordwestlich von Rom befindet.

Wie kam es vermutlich zu dem Erdbeben?

Erdbeben entstehen in der Regel durch ruckartige Verschiebungen der tektonischen Gesteinsplatten im tieferen Bereich der Erdkruste. Kommt es dann an den Plattengrenzen zu starken Spannungen, können diese sich in einem Erdbeben entladen. Griechenland und Italien sind in Europa besonders stark gefährdet. Aber auch hierzulande gab es bereits Erdbeben. Unter Italien bewegt sich ein gut 1.000 Kilometer langer Keil der afrikanischen Platte. Dieser bewegt sich pro Jahrhundert um mehrere Meter nach Norden. So drückt die Platte gegen die Alpen unter die eurasische Platte.

Wenn sich die Spannungen entladen, werden ungeahnte Kräfte freigesetzt. Alleine in Messina auf Sizilien und Süd-Kalabrien kamen bei einem solchen Beben 1908 über 100.000 Menschen ums Leben. Im November 1980 gab es schwere Erdstöße in Neapel und 100 Orten Kampaniens. Damals kamen 3.000 Menschen ums Leben.

Quelle: dpa

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