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Eon zieht vor Gericht wegen Atomkraftwerk Grohnde

Nach einer Revision sollte das Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen gestern wieder eröffnet werden. In letzter Minute wurde das vom Umweltministerium aber unterbunden. Grund dafür: Eine Anti-Atom-Initiative hatte Bedenken, dass es bei den Reparaturen zu Mängeln kam. Jetzt hat Eon einen Eilantrag gestellt,  über den das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entscheiden soll.

Kurz bevor Eon den Eilantrag eingereicht hat, hatte der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel von den Grünen noch bekanntgegeben, dass er kurzfristig entscheiden wolle, ob das AKW Grohnde wieder angefahren werden sollte. Entscheidend sei dabei, ob Eon die Vorwürfe der Initiative entsprechend entkräften könnte. Eon wehrt sich dagegen. Man habe den Nachweis für eine ordnungsgemäße Ausführung der Reparaturarbeiten beigebracht.

Kommt es zu Ermittlungen gegen Eon wegen AKW Grohnde?

Am Donnerstag war der Neustart des Meilers kurzfristig ausgesetzt worden, als die Vorwürfe der Initiative bekannt wurden. Man hat auch zeitnah die Staatsanwaltschaft informiert, um sicherzustellen, dass ein mögliches strafbares Handeln des Energiekonzerns überprüft werde. Allerdings stand bis zum Freitag noch nicht fest, ob es zu Ermittlungen gegen Eon kommen werde.

Zunächst solle der Vorwurf, der auf anonyme Hinweise zurückzuführen ist, auf seine Schlüssigkeit hin überprüft werden. Nur wenn sich daraus der Anfangsverdacht einer Straftat ergibt, werden die Ermittlungen aufgenommen.

In dem Vorwurf gab die Anti-Atom-Initiative Ostwestfalen-Lippe an, dass man einen Riss an einer Armatur, die mehr als 30 Jahre alt ist, nur schnell geschweißt habe, um das erneute Anfahren des AKWs am Wochenende nicht zu gefährden. Die Atomkraftgegner waren dagegen für einen Austausch des betroffenen Teils, da dies sicherer sei. Sie vermuten die Armatur übrigens im nuklearen Bereich des Meilers.

Eon wehrt sich gegen die Vorwürfe mangelhafter Reparaturen

Eon hält dagegen, dass es sich um ein politisches Manöver handele. Man betonte, dass die Reparatur bereits im Mai und ohne Zeitdruck durchgeführt worden sei. Die Arbeiten seien dokumentiert und das Ministerium informiert worden, die Vorwürfe dagegen völlig haltlos.

Minister Wenzel setzte dagegen, dass man den Hinweis aus Sicherheitsgründen nicht einfach ignorieren könne. Eon selbst hat deshalb sogar mit Schadenersatzforderungen gedroht, Wenzel meint aber, dass er bereit wäre, dieses Risiko im Zweifel auf sich zu nehmen.

Vor zwei Monaten musste das Atomkraftwerk Grohnde bei Hanau für eine Routine-Revision abgeschaltet werden. Ein Defekt an einem Generator und Schäden an Drosselkörpern waren bei der Untersuchung entdeckt worden. Diese Drosselkörper steuern den Wasserfluss, der wiederum der Kühlung der Brennelemente dient. Seit 1984 läuft der Meiler und soll als letzter niedersächsischer Meiler erst 2020 abgeschaltet werden.

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