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E-Scooter: Unfallzahlen in eigener Kategorie erfassen?

E-Scooter machen sich im Straßenverkehr breit. Doch die meisten Fahrer sind wenig geübt mit den neuartigen Fortbewegungsmitteln. Deshalb gehen Versicherer, wie die Allianz, davon aus, dass die Unfallzahlen steigen werden. Sie fordern daher eine eigene Kategorie für Unfälle mit E-Scootern.

Die Unfälle, die mit Elektrostehrollern, wie die E-Scooter korrekt bezeichnet werden, sollen laut Allianz gesondert erfasst werden. In einer Stellungnahme heißt es, dass die Polizei bei ihren Statistiken eine eigene Kategorie für diese Unfälle etablieren soll. Wie die Allianz dazu erklärte, sei es nur so möglich „Fehlentwicklungen und typische Unfallmuster“ frühzeitig zu erkennen und „Gegenmaßnahmen zu empfehlen“.

Allianz beruft sich auf Unerfahrenheit der Fahrer

Die Allianz ist Europas größter Versicherer und geht von steigenden Unfallzahlen durch die aufkommenden E-Scooter aus. Das habe sich bereits beim Pedelec gezeigt, denn die Nutzer sind „völlig ungeübt mit dem neuen Gefährt und seinen fahrdynamischen Eigenschaften“, so die Experten der Versicherung.

Gerade für Versicherungen seien aber Informationen über einen Unfallhergang und dessen Ursache von großer Bedeutung, um das eigene Risiko besser einschätzen zu können. Bereits seit Mitte Juni sind die E-Scooter offiziell im Straßenverkehr erlaubt. Offizielle Unfallzahlen gibt es aber bisher noch nicht. Dies liegt auch daran, dass die Unfallstatistiken stets mit einigen Wochen Verzögerung erfasst werden. So können auch Todesopfer mit einbezogen werden, die nicht direkt am Unfallort versterben, sondern teilweise erst Tage später im Krankenhaus ihren Verletzungen erliegen.

Erste Unfälle mit E-Scootern bekannt

Allerdings gibt es bereits erste Berichte über vereinzelte Unfälle mit den Elektrostehrollern. So hatte sich ein Fahrer in Düsseldorf bei einer Kollision mit einem Radfahrer schwer verletzt, in Berlin wurde eine Frau nach einem Sturz vom E-Scooter von einem Kleintransporter überrollt. In Köln musste ein E-Scooter-Fahrer seinen Führerschein abgeben, nachdem die Polizei ihn betrunken auf dem Roller ertappt hatte. Der Atemalkoholwert lag bei über 1,1 Promille. Vor diesem Hintergrund wies die Polizei darauf hin, dass das Fahren von Elektrokleinstfahrzeugen, wie dem Segway oder dem E-Scooter, unter Alkoholeinfluss ebenso wenig erlaubt sei, wie die Fahrt mit dem Auto.

Wie eine US-Studie ermittelte, haben Unfälle mit dem Elektrostehroller in knapp der Hälfte der Fälle Verletzungen am Kopf als Folge. Die US-Gesundheitsbehörde CDC wertete dafür gut eine Million E-Scooter-Fahrten in der Stadt Austin, Texas aus.

Die Untersuchung lief über zwei Monate. 190 Unfälle mit Verletzungen wurden erfasst. 48 Prozent der Fahrer erlitten Kopfverletzungen, bei der Hälfte von ihnen waren diese schwer. Vor allem Anfänger sind der Studie zufolge häufig in Unfälle verwickelt. Knapp ein Drittel der Unfallopfer war demnach das erste Mal mit einem E-Scooter unterwegs. Weniger als ein Prozent der Fahrer trug einen Helm, der viele Verletzungen hätte verhindern oder deutlich abmildern können.

Quelle: dpa

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