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Duale Berufsausbildung: Erhebliche Verschiebungen beobachtet

Analyzing Project Statistics

Ein Blick auf die Entwicklung der Zahlen für die duale Berufsausbildung macht wenig Hoffnung auf ein schnelles Ende des Fachkräftemangels. Das geht aus offiziellen Statistiken hervor.

Die duale Berufsausbildung ist der in Deutschland von jungen Menschen am häufigsten eingeschlagene Weg zur Erlangung eines Berufsabschlusses. Im Jahr 2024 kamen etwa 475.100 neue Verträge für eine duale Berufsausbildung zustande. Doch die Zahlen sind rückläufig. Allein im Jahresvergleich 2024 zu 2023 schlägt nach den Angaben des Statistischen Bundesamts bei den Neuverträgen ein Minus von einem Prozent zu Buche. Innerhalb von zehn Jahren ist die Menge der pro Jahr abgeschlossenen Neuverträge um 8 Prozent gesunken. Gäbe es nicht so viele Menschen ausländischer Herkunft, die eine berufliche Qualifikation in Deutschland absolvieren möchten, würde die Bilanz noch schlechter ausfallen. Die Menge der Neuverträge mit ausländischen Interessenten hat sich innerhalb der letzten zehn Jahre um 93 Prozent auf zuletzt etwa 70.000 Neuverträge pro Jahr erhöht.

Welche Fachrichtungen sind bei der dualen Berufsausbildung besonders beliebt?

Der bei Frauen 2023 noch beliebteste Beruf (Kauffrau für Büromanagement) ist mit 15.200 Neuverträgen im Jahr 2024 auf den zweiten Rang gerutscht. Er wurde vom Ausbildungsberuf der Medizinischen Fachangestellten mit 16.100 Neuverträgen vom ersten Rang der Beliebtheitsliste verdrängt. Den dritten Platz bei den von Mädchen und Frauen am häufigsten gewählten Berufe in der dualen Ausbildung belegen nunmehr die Zahnmedizinischen Fachangestellten mit rund 12.800 Neuverträgen im Jahr 2024.
Bei der Reihenfolge der TOP 3-Ausbildungsberufe für männliche Interessenten hat sich zuletzt nichts verändert. Rund 22.700 Neuverträge sichern dem Kraftfahrzeugmechatroniker nach wie vor den Spitzenplatz auf der Beliebtheitsliste der Berufe, in denen über eine duale Berufsausbildung ein Abschluss erlangt werden kann. Den Rang 2 belegte zuletzt der Fachinformatiker mit 15.300 Neuverträgen vor dem Elektroniker mit 14.000 Neuverträgen.

In welchen Branchen möchten die neuen Azubis arbeiten?

Das größte Plus bei den gewählten Branchen konnte im 10-Jahres-Trend der Öffentliche Dienst für sich verbuchen. Von 2014 bis 2024 stieg die jährliche Anzahl der neuen Ausbildungsverträge um insgesamt 19 Prozent. Ein deutliches Minus von 15 Prozent musste zeitgleich der Wirtschaftsbereich Handel und Industrie für sich verbuchen. Außerdem ist das Interesse an handwerklichen Berufen stark gesunken, denn dort schlug im Betrachtungszeitraum ein Minus von 15 Prozent bei den Neuabschlüssen von Ausbildungsverträgen zu Buche. Auch in der Landwirtschaft reduzierte sich die Zahl der neuen Verträge für eine duale Ausbildung in den letzten zehn Jahren um 5 Prozent.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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