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Der industriell hergestellte Instantkaffee feiert Geburtstag

Am 1. April 1938 kam der erste Instantkaffee aus der industriellen Großproduktion auf den Markt. Das Prinzip der Herstellung des löslichen Kaffees ist jedoch schon wesentlich älter.

Als Erfinder von Instantkaffee gilt der Franzose Alphonse Allais. Ihm gelang die Herstellung von löslichem Kaffee bereits im Jahr 1881. Alphonse Allais sicherte sich das Patent für die Kaffeeextraktion. Der erste kommerzielle Anbieter von Instantkaffee war David Strang. Er verkaufte das Kaffeepulver mit dem Namen „Strang’s Coffee“ ab dem Jahr 1890. Fast ein halbes Jahrhundert später gelang dem in der Schweiz beheimateten Unternehmen Nestlé die Etablierung einer Technologie zur industriellen Herstellung in großen Mengen.

Wie wird Instantkaffee hergestellt?

Der erste Schritt besteht wie bei der Herstellung von Bohnenkaffee in der Reinigung und Röstung der Bohnen. Anschließend werden sie gemahlen, wobei sich der Mahlgrad deutlich von dem einer handelsüblichen Kaffeemaschine unterscheidet. Die Partikel sind mit einer Körnung von etwa zwei Millimetern deutlich größer. Danach kommt der gemahlene Kaffee in eine Extraktionsanlage. Sie arbeitet mit hohem Druck und einer Wassertemperatur von bis zu 200 Grad Celsius. Der so gewonnene Kaffeeextrakt wird gekocht und durch die Verdampfung von Wasser konzentriert.

Bei der Weiterverarbeitung des Konzentrats gibt es mit der Sprühtrocknung und der Gefriertrocknung inzwischen zwei mögliche Verfahren. Bei der Sprühtrocknung wird das Konzentrat vernebelt und durch heiße Luft geblasen. Dabei gibt das Konzentrat das darin enthaltene Wasser an die Heißluft ab. Das Verfahren der Gefriertrocknung ist etwas komplexer. Dort entsteht aus dem Kaffeeextrakt zuerst ein Schaum, der auf eine Temperatur von minus 50 Grad Celsius gekühlt wird. Danach wird die gefrorene Masse gemahlen und durch einen Vakuumtrockner geschickt.

Weitere wissenswerte Fakten zum Instantkaffee

Die deutsche Kaffeeverordnung erlaubt für die Herstellung von Instantkaffee ausschließlich geröstete Kaffeebohnen und Wasser. Dass Instantkaffee in Deutschland so teuer ist, resultiert aus der Kaffeesteuer. Sie beträgt bei aktuell 4,78 Euro pro Kilogramm Instantkaffee. Bei löslichem Kaffee ist der Koffeingehalt gegenüber normalem Bohnenkaffee aus der Haushaltskaffeemaschine um 50 Prozent reduziert. Dass sich Nestlé mit der Entwicklung von Verfahren zur industriellen Herstellung von Instantkaffee beschäftigte, resultiert aus einer überdurchschnittlich guten Kaffeeernte im Jahr 1930 in Brasilien. Die brasilianische Regierung bat den Konzern um Hilfe, nachdem auf den Kaffeeplantagen des Landes massenhaft Kaffeebohnen vernichtet oder im Atlantik entsorgt wurden, um einem Preisverfall vorzubeugen.

Quelle: Kaffeesteuergesetz, Richtlinie 99/4/EG

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