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Bildchen statt Zahlen-PIN

9638 oder 3869? Wie war doch gleich die richtige PIN für die EC-Karte, für das Smartphone oder sonst einen PIN-geschützten Bereich? Immer mehr Menschen sind überfordert mit den vielen Zahlen-Codes, die sie sich als PIN für die unterschiedlichsten Zugänge merken müssen. Dem will die britische Software-Firma „Intelligent Environments“ jetzt ein Ende setzen. Dort wurde eine neue Technologie zur Authentifizierung der Anwender entwickelt, die nicht auf Zahlen- und Buchstabenkombinationen, sondern auf Emojis, also kleine Bildchen setzt.

Bilder lassen sich einfacher einprägen

Tony Buzan, Lernexperte und Erfinder der Mindmap, wird denn auch auf der Webseite von „Intelligent Environments“ wie folgt zitiert: Der Mensch hat im Laufe der Evolution die Fähigkeit entwickelt, sich Bilder zu merken. Diese würden sich die Menschen deutlich besser einprägen können, als schnöde Ziffernkombinationen. Daher wäre die Emoji-Technologie eine Variante, die unserem allgemeinen Denkvermögen viel eher entgegen kommt.

David Webber, Geschäftsführer von „Intelligent Environments“ erklärte, dass man sich bei der Entwicklung der Emoji-Technologie vor allem an den Millenials orientiert habe. Damit werden diejenigen Menschen bezeichnet, die zwischen 1990 und 2010 im Teenageralter waren. Es stellte sich in Untersuchungen heraus, dass knapp zwei Drittel von ihnen (64 Prozent) regelmäßig und ausschließlich mit Emojis kommunizieren. Daher sei man bei „Intelligent Environments“ auf die Idee gekommen, das klassische Passwort aus einzelnen Ziffern zu überdenken.

Emoji-Technologie und die Sicherheit

Doch nicht nur die bessere Einprägsamkeit von Bildern spricht für die Emoji-Technologie, sondern ebenso die Sicherheit. Eine herkömmliche PIN bestehend aus den Ziffern 0 bis 9 lässt „nur“ 10.000 Variationen zu. Der Emoji-Code kann auf 44 Symbole zurückgreifen. Dies sorgt für fast vier Millionen mögliche Kombinationen.

Sicher kann man auch klassische Passwörter durch Groß- und Kleinschreibung, Satz- und Sonderzeichen schwerer knackbar machen, allerdings lassen diese sich eben nicht so einfach merken, wie der Smiley mit Sonnenbrille, das kleine Teufelchen oder der weinende Smiley.

Gabrielle Weidemann, Entwicklungspsychologin, erklärte dem „Sydney Morning Herald“ gegenüber, dass die meisten Menschen ohnehin nicht an der einfachen PIN für die EC-Karte scheitern, sondern an der Vielzahl der Zugänge und Passwörter, die heute benötigt werden. Mit der Emoji-Technologie könne man sich dagegen für jeden passwortgeschützten Zugang eine kleine Bildgeschichte ausdenken, die besser im Gedächtnis bleibt.

Quelle: Stern

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