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89 Burger King Filialen seit gestern geschlossen

Burger King hat reagiert. Gestern wurden alle 89 Franchise-Verträge mit der Yi-Ko-Holding mit sofortiger Wirkung gekündigt. Betroffen sind Filialen in Ludwigshafen, Kaiserslautern, Heilbronn, Sinsheim und Speyer. Grund für die Kündigung war der massive Wirbel um die Verwendung bereits abgelaufener Lebensmittel und die schlechte Hygiene in den betreffenden Filialen. Auch miserable Arbeitsbedingungen wurden schon vor Monaten angeprangert und aufgedeckt durch RTL-Reporter Wallraff.

Jetzt hat Burger King sich endgültig entschlossen und dem größten Franchise-Nehmer in Deutschland den Laufpass gegeben. Experten schätzen, dass der Schritt auch dem seit dem im Frühjahr ausgestrahlten RTL-Bericht massiv eingebrochenen Geschäft in Deutschland geschuldet ist. Andreas Bork, der Burger King Manager hatte bereits kurz nach der Ausstrahlung von massiven Umsatzeinbußen in deutschen Filialen berichtet. Wie es aktuell für das Unternehmen läuft, das immerhin 700 Filialen in Deutschland betreibt, wollte man gestern bei der Bestätigung der sofortigen Kündigung nicht offenbaren. Zumindest aber spricht Burger King von einer massiven „Rufschädigung“ und ist bereit, dafür auf die Einnahmen von mehr als 89 Filialen mit gut 3.000 Mitarbeitern zu verzichten. Das lässt tief blicken. Grund könnte auch die Angst vor weiterem Ärger mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sein. Denn die hatte dem Franchise-Nehmer Yi-Ko-Holding vorgeworfen, die tariflichen Standards grundlegend zu missachten.

Was wird aus den Burger King Filialen?

Die Kündigung der Franchise-Verträge bedeutet für die Filialen, dass sie nicht mehr von Burger King beliefert werden. Daher müsste auch eine Umfirmierung stattfinden. Ob die Restaurants erhalten bleiben oder dauerhaft schließen müssen, ist bisher unklar. Ebenfalls gab Burger King keine Auskunft auf die Frage, ob eventuell andere Partner für die betroffenen Standorte in Frage kämen.

Mit der sofort wirksamen Kündigung seitens Burger King dürfte der Streit zwischen der Fast-Food-Kette und der Yi-Ko-Holding aber erst richtig los gehen. Interims-Geschäftsführer Dieter Stummel von der Yi-Ko-Holding erklärte, er wolle die Läden unter allen Umständen weiter geöffnet lassen, zumindest solange, wie noch Waren vorhanden sind. Dafür ist er sogar bereit, vor Gericht eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Geht sein Plan nicht auf, müsste man von einer Insolvenz des Unternehmens ausgehen.

Mitarbeiter der Burger King Filialen bleiben im Ungewissen

Die Gewerkschaft NGG kritisiert vor allem, dass die Mitarbeiter in der Luft hängen. In einer Filiale arbeiten im Schnitt 30 bis 35 Mitarbeiter. Diese sind bisher nicht gekündigt worden, allerdings sei auch nicht absehbar, wie sich die Entscheidung von Burger King für die Mitarbeiter auswirken wird. Dies müsse jetzt mit der Zentrale in München abgeklärt werden, erklärt Holger Winkow, der NGG-Geschäftsführer für die Region Pfalz.

Zwar befürwortet er keinesfalls das Vorgehen der Yi-Ko-Holding, allerdings fürchtet er jetzt auch um die Arbeitsplätze. Er erhofft sich einen „Plan B“ von Burger King.

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