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Verlässt Europa die FIFA?

Michel Platini ist Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA). In diesen Tagen, in denen sich alles rund um den FIFA-Skandal dreht, muss sich natürlich auch Platini zum Fall äußern. Sollte der bisherige FIFA-Chef Joseph Blatter heute wiedergewählt werden, schließt Platini nicht aus, dass sich die europäischen Mannschaften aus allen Wettbewerben des Weltverbandes zurückziehen.

Für die kommende Woche plane man am Rande des Champions-League-Finales in Berlin eine Sondersitzung. In dieser wolle man „alle Möglichkeiten ins Auge fassen“, so Platini. Er gab als mögliche Option auch den Austritt aller europäischen Mitglieder aus dem FIFA-Exekutivkommittee an.

Massive Kritik an FIFA-Chef Blatter

Noch kurz zuvor hatte sich die UEFA entschieden, auf einen Boykott des aktuellen Kongresses zu verzichten. Allerdings hat sich die UEFA mehrheitlich für Blatters Konkurrenten Prinz Ali Bin al-Hussein als neuen FIFA-Chef ausgesprochen. Platini bittet alle Verbände für den eigenen Wunschkandidaten zu stimmen, da dies der einzige Weg sei, um die FIFA auf neue Beine zu stellen.

In Deutschland meldete sich Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zu Wort. Er erklärte ebenfalls, dass man mehrheitlich für einen Wechsel an der Spitze der FIFA sei. Dafür wolle man beim Kongress auch „ein Stück weit kämpfen“.

David Gill aus England gab bereits bekannt, dass er seinen Platz in der FIFA-Exekutive nicht einnehmen werde, wenn Blatter heute in seinem Amt bestätigt wird.

Russland befürchtet Wegnahme der Fußball WM 2018 im FIFA-Skandal

Andere Stimmen kommen aus Russland. Der Kreml-Chef Wladimir Putin bezeichnete die Korruptionsermittlungen der USA gegen die FIFA-Funktionäre als Versuch, Russland die Fußball WM 2018 streitig zu machen. Putin kritisierte auch die Ermittlungen in der Schweiz. Damit versuchten die USA seiner Meinung nach, ihre eigenen Gesetze außerhalb ihres Staatsgebiets durchzusetzen.

Auch in den russischen Medien wird die Sorge, dass die Fußball WM 2018 Russland entzogen wird, immer lauter. Lediglich Sportminister Witali Mutko gibt sich gelassen. Russland sei in eventuelle Korruptionen nicht verstrickt und daher gäbe es auch kein Problem.

Wie sieht Blatter den FIFA-Skandal?

Joseph Blatter selbst gab am Donnerstagabend Fehler seinerseits zu. Allerdings wies er jegliche persönliche Verantwortung für Korruption und Vetternwirtschaft von sich. Er erklärte, dass er nicht jeden jederzeit beaufsichtigen könne und zeigte sich enttäuscht darüber, dass sein Verband das in ihn gesetzte Vertrauen ein Stück weit verspielt habe. Dieses zurückzugewinnen, werde eine schwere Aufgabe, so dass die nächsten Wochen für die FIFA hart würden. Zudem geht Blatter davon aus, dass im Rahmen der laufenden Ermittlungen weitere schlechte Nachrichten ans Licht kommen würden.

Quelle: Welt

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