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Wegwerfgesellschaft in Frankreich ausgehebelt

Die Nationalversammlung Frankreichs hat in Paris einstimmig beschlossen, dass Supermärkte noch genießbare Lebensmittel nicht mehr einfach entsorgen dürfen. Stattdessen müssen diese entweder gespendet, kompostiert oder als Tierfutter eingesetzt werden. Die großen Lebensmittelmärkte sollen dafür mit karitativen Einrichtungen zusammenarbeiten.

Welches Ziel verfolgt Frankreich?

Frankreich verfolgt mit dieser Regelung das Ziel, die Lebensmittelabfälle im Land zu verringern. Aktuell werden pro Jahr und Kopf bis zu 30 Kilogramm genießbare Lebensmittel einfach weggeworfen. Dem soll mit der Neuregelung ein Ende gesetzt werden. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil der weggeworfenen Lebensmittel halbiert werden. Insgesamt haben die aktuell weggeworfenen Lebensmittel einen Gesamtwert von rund 20 Milliarden Euro.

Frankreichs Idee für Deutschland kein Vorbild

Auf die Entscheidung gab es natürlich auch eine Antwort aus Deutschland. Eine Sprecherin von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt erklärte der „Nordsee-Zeitung“ gegenüber, dass die französische Regelung für Deutschland kein Vorbild sei. Viele Supermarktketten würden die Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, aber noch genießbar seien, bereits auf freiwilliger Basis beispielsweise an die Tafeln spenden.

Bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen wolle man in Deutschland nicht auf Ver- und Gebote zum Konsumverhalten setzen, sondern vielmehr Aufklärung betreiben. Die Verbraucher müssten beraten und für das Thema sensibilisiert werden.

In Deutschland werden Jahr für Jahr etwa elf Millionen Tonnen noch genießbarer Lebensmittel einfach weggeworfen. Das entspricht laut einer Studie der Uni Stuttgart aus dem Jahr 2012 81,6 Kilogramm pro Kopf. Dabei fallen 6,7 Millionen Tonnen der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten an, der kleinere Teil entfällt auf Industrie, Handel und Großkunden, wie etwa die Gastronomie.

Quelle: Focus

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