Bei der Postbank ist der Tarifstreit nun endlich beendet und weitere Streiks zunächst ausgesetzt. Die Mitarbeiter in den Filialen der Postbank sollen rückwirkend ab dem 01. April 2015 2,1 Prozent mehr Geld erhalten. Zudem kommen ab dem 01. April 2016 noch einmal zwei Prozent mehr Geld in die Lohntüte, wie die Postbank und die Gewerkschaft Verdi am Montag bekanntgaben.
Kündigungsschutz bei Postbank vereinbart
Zusätzlich haben sich die beiden Tarifparteien auf einen Kündigungsschutz der rund 5.600 Tarifbeschäftigten geeinigt. Bis Ende Juni 2017 soll dieser greifen. Zudem seien die Angestellten des gesamten Postbank-Konzerns bis 30.06.2017 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.
Die Gewerkschaft Verdi gab an, dass man sich bei den Löhnen auf eine Laufzeit von 27 Monaten geeinigt habe. So sollen Azubis in den Postbank-Filialen künftig 50 Euro mehr im Monat erhalten. Das Kuriose an der Situation: Die Tarifeinigungen wurden bereits am Sonntag erzielt, die Streiks bei der Postbank am Montag wurden aber dennoch durchgeführt. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen waren die Mitarbeiter noch einmal zu Streiks aufgerufen. Wie Verdi jetzt ankündigte, wolle man ab heute die Streiks unterbrechen.
Urabstimmung bei Postbank bleibt abzuwarten
Jetzt muss man allerdings noch abwarten, wie die Urabstimmung über das Verhandlungsergebnis ausfalle. Diese soll bis zum 15. Mai erfolgen. Die Tarifkommission empfiehlt die Annahme des Ergebnisses und erklärte, dass die Einigung nur durch die „außerordentlich hohe Streikbereitschaft“ der Mitarbeiter zustande gekommen sei.
Die Gewerkschaft betonte in diesem Zusammenhang, dass auch der Kündigungsschutz im Hinblick auf die „bevorstehenden Veränderungsprozesse“ bei der Postbank ein „wichtiges Element“ gewesen sei. Bereits am Freitag letzter Woche hatte die Deutsche Bank als Mutterkonzern bekannt gegeben, sich von der Postbank-Tochter trennen zu wollen. Ersten Angaben zufolge soll die Postbank nun an die Börse gebracht werden. Derzeit beschäftigt die Postbank rund 9.500 Mitarbeiter, darunter mehrere Tausend Beamte.
Ralf Stemmer, Verhandlungsführer der Postbank, erklärte, dass man einen tragfähigen Kompromiss nach anfangs harten Auseinandersetzungen gefunden habe. Beschäftigte bekommen mit dieser Einigung eine gewisse Stabilität trotz der Umbaupläne im Konzern geboten. Für das Unternehmen sei es jetzt besonders wichtig, sich wieder auf die Kunden zu konzentrieren und die Folgen des Streiks möglichst zeitnah zu beseitigen.
Quelle: Morgenpost
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