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Karl Moik ist untrennbar mit dem „Musikantenstadl“ verbunden, den er bis 2005 moderiert hat. Doch nun ist es vorbei, der Entertainer aus Österreich ist gestern im Alter von 76 Jahren in einer Salzburger Klinik gestorben. Über 24 Jahre hatte Karl Moik, der sogar als Erfinder der berühmten Volksmusik-Sendung galt, den „Musikantenstadl“ moderiert, von 1981 bis 2005. Damit war der gelernte Werkzeugmacher aus Linz sogar länger im Amt als Altkanzler Helmut Kohl oder „Wetten, dass…“ Moderator Thomas Gottschalk.

Das Besondere an Karl Moik war aber nicht nur seine extrem lange Dienstzeit, sondern auch, dass er es schaffte, als Österreicher in deutschen Wohnzimmern immer wieder aufs Neue gefeiert zu werden. Mittlerweile wird der „Musikantenstadl“ von Andy Borg moderiert, doch dem Erfolg der Sendung hat der neue Moderator keinesfalls geschadet. Die Sendung gilt mittlerweile als Institution, auch wenn Änderungspläne laut wurden. So verkündeten ARD, SRF und ORF erst vor kurzem, dass ein neuer Moderator her soll, ein jüngeres Gesicht, das auch jüngere Zuschauer vor den Fernseher lockt. Moik zeigte sich diesen Plänen gegenüber skeptisch. Er erklärte, dass der permanente Jugendwahn vergesse, an welche Zielgruppe sich seine Sendung eigentlich richte – nämlich die ältere Generation. Diese Zuschauer wollten Andy Borg, Karl Moik, ihren „Musikantenstadl“, wie sie ihn seit jeher kannten. Die Bierbänke im Scheunenambiente gehörten ebenso zur „heilen Welt“ der Sendung, wie das Heu und Stroh, dass das verschüttete Bier aufsaugen konnte.

Karl Moik – von den Anfängen bis zum Star

Karl Moik wurde im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Teil des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Dabei hatte er ursprünglich als sprichwörtlicher Tellerwäscher angefangen. Er verkaufte anfangs Fernsehantennen und Kopiergeräte. Allerdings wurde Moik in seinem Job als Handlungsreisender, in dem er ständig unter Druck gesetzt wurde, nicht glücklich.

Daraufhin versuchte er sich in einer Jazz-Band und später war seine Leidenschaft für die Volksmusik entfacht worden. 1973 hatte Moik zum ersten Mal die Aufgabe übernommen, die „Volkstümliche Hitparade“ in Österreich zu moderieren. Er verstand sofort, was die Leute sehen wollten und zeigte sich von Anfang an mitten in der Fan-Menge. 2004 verlieh das Land Österreich Moik sogar einen Professorentitel für seine Verdienste rund um die Volksmusik.

Wie sehr Karl Moik sich mit seinem Stadl identifizierte, wurde im „Silverstadl“ 2005 klar. In Kärnten führte er durch die Sendung, erlitt einen Schlaganfall, moderierte aber noch zu Ende, bevor er ins Krankenhaus fuhr. Allerdings war dies auch der Punkt, der Moik in seinem Leben zum Rückzug zwang. Er ging in den Ruhestand und verbrachte die Zeit mit seiner Frau Edith, mit der er seit 1964 verheiratet war. In der Nähe von Salzburg ließen sich die beiden nieder, doch Moik soll schon seit längerem Probleme mit den Nieren gehabt haben. Medien berichteten sogar von Wasseransammlungen in der Lunge.  Schließlich erlag Moik gestern in einer Salzburger Klinik seinen Erkrankungen und die Welt ist um einen Entertainer ärmer.

Quelle: Morgenpost

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