Der französische Staatschef Manuel Valls hatte sich am 9. Februar 2015 eigentlich mit dem Ziel auf den Weg nach Marseille gemacht, die Erfolge zu loben, die von der Regierung Frankreichs in Kampf gegen die organisierte Kriminalität in den letzten Jahren erreicht wurden. Doch ausgerechnet an diesem Tag machten sich kriminelle Banden mit Schüssen aus Maschinengewehren bemerkbar. Sie schossen damit in die Luft, woraufhin sich die Anwohner des Viertels bedroht fühlten und die Polizei riefen. Die Sicherheitsbeamten trafen dort auf mehrere Vermummte, die ihre Maschinengewehre ohne zu Zögern auch auf die Polizeibeamten richteten.
Welche Details sind zum neuerlichen Gewaltakt in Frankreich bekannt?
Pierre-Marie Boruniquel, der Chef des für das Viertel zuständigen Départements, berichtete in einem Pressestatement von etwa zehn Vermummten, die ganze Salven auf die Fahrzeuge der Polizei abschossen. Von einem Anschlag mit politischem Hintergrund gehen die Behörden derzeit aber nicht aus. Nach den Angaben von Caroline Pozmentier, der stellvertretenden Bürgermeisterin von Marseille, sollen die Täter aus dem Drogenmilieu kommen. Für diese Theorie spricht die Tatsache, dass das Viertel La Castellane, in dem sich der Übergriff auf die Polizei ereignete, für Aktivitäten der Drogenszene bereits bekannt ist. Dort sind mehrere sich gegenseitig bekämpfende Banden aktiv. Auch der Einsatz von Maschinengewehren ist nicht neu. Erst vor wenigen Wochen kam dabei ein 25-jähriger Mann ums Leben.
Frankreich ist noch immer in erhöhter Alarmbereitschaft
Dass derartige Vorfälle in Frankreich sehr genau beobachtet und analysiert werden, muss nicht wundern. Noch immer gelten die verschärften Sicherheitsbestimmungen, die nach den Attentaten auf einen Supermarkt und die Redaktion des Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ in Kraft gesetzt worden waren. Bei den Gewaltakten waren insgesamt zwanzig Menschen inklusive dreier Attentäter getötet worden Für Manuel Valls ist der Vorfall etwas peinlich, denn nur wenige Stunden zuvor hatte er in einem Presseartikel den Rückgang der mit Schusswaffen ausgeführten Straftaten in Frankreich betont.
Quelle: NDR info
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