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Dürfen in Paris bald keine Dieselautos mehr fahren?

Die Menschen in der französischen Hauptstadt leiden immer mehr unter der Luftverschmutzung, die durch den Fahrzeugverkehr verursacht wird. Ein regelmäßiger Smogalarm wird in der Metropole an der Seine immer mehr zur Normalität. Die Bilder der Straßen gleichen mit steigender Häufigkeit denen aus den japanischen Metropolen, wo sich die Bewohner bis vor einigen Jahren oftmals nur noch mit Atemschutzmasken auf die Straße trauten. Freie Sicht vom Eifelturm hat inzwischen schon Seltenheitswert. Als Ursache haben die Behörden den Feinstaub ausgemacht, der von den Autos mit Dieselmotor in die Luft geblasen wird. Diesem Zustand will die Stadtverwaltung nun ein Ende bereiten.

Wie sehen die aktuellen Pläne der Stadtverwaltung aus?

Die Stadtverwaltung von Paris hat sich zum Ziel gesetzt, die Dieselfahrzeuge bis zum Jahr 2020 aus dem Bild der Stadt zu verdrängen. Eine entsprechende Gesetzesvorlage soll zu Jahresbeginn 2015 diskutiert werden. Stadtreferent Bernard Jomier verwies in einem Fernsehinterview auf das Beispiel von Tokio, wo die Stadtverwaltung vor rund einem Jahrzehnt von ähnlichen Sorgen geplagt wurde. Sie hatten strenge gesetzliche Regelungen etabliert, sodass es mittlerweile so gut wie keine Dieselfahrzeuge mehr dort gibt. Im Ergebnis konnte die Feinstaubbelastung in Tokio um rund sechzig Prozent gesenkt und damit die Grenzwerte der WHO wieder unterschritten werden.

Autoindustrie läuft Sturm gegen das Verbot der Diesel in Paris

Dass die Pläne der Pariser Stadtväter auf heftigen Widerstand stoßen, hat einen guten Grund. Bisher werden in Frankreich die mit einem Dieselmotor ausgestatteten Fahrzeuge stark gefördert, weshalb sie etwa 62 Prozent aller in Frankreich zugelassenen Autos ausmachen. Die Fahrzeugbauer halten den Plan der Stadtverwaltung Paris für undurchführbar und verweisen dabei auf die für ganz Europa geltenden Schadstoffnormen. Francois Roudier, einer der Sprecher des französischen Verbands der Autoindustrie hält ein Verbot von Dieselfahrzeugen in Paris für eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Bürger innerhalb der Europäischen Union. Sinnvoll wäre das Verbot jedoch nach der Meinung der Mediziner, die der Lungenfacharzt Gilles Dixsaut in seinem TV-Statement zum Ausdruck brachte. Er verwies auf Studien, nach denen die im Smog enthaltenen krebserregenden Schadstoffe in Frankreich für bis zu 42.000 Todesopfer pro Jahr sorgen.

Quelle: RTL

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