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Pilotenstreik bei der Lufthansa hat begonnen

Offenbar hat sich Pilotenvereinigung Cockpit doch dazu entschlossen, die Adventswochenenden von einem Pilotenstreik bei der Lufthansa und bei Germanwings zu verschonen. Die Piloten begannen ihren Streik um die Mittagszeit am Montag, dem 1. Dezember 2014. Er soll 36 Stunden dauern. Offenbar wurde die Lufthansa informiert, denn sie wies ihre Fluggäste bereits am Morgen darauf hin, dass etwa die Hälfte aller Linienflüge durch den Pilotenstreik ersatzlos gestrichen werden muss. Insgesamt sind von den Ausfällen etwa 1.350 Flüge und über 150.000 Fluggäste betroffen.

Wie soll der Pilotenstreik ablaufen?

Zu beginn betrifft der aktuelle Pilotenstreik vor allem die Kurztrecke sowie die Mittelstreckenflüge. Ab dem frühen Dienstagmorgen soll der Druck auf die Lufthansa durch die Bestreikung der Langstreckenflüge verstärkt werden. Von den Ausfällen betroffen sind ausschließlich Linienflüge der Lufthansa. Eine Ausweitung auf Germanwings. Austrian Airlines, Air Dolomite und Swiss ist von der Gewerkschaft Cockpit derzeit nicht angedacht. Dennoch spricht die Lufthansa in einem Pressestatement davon, dass der erneute Pilotenstreik „unverhältnismäßig“ sei, denn schließlich habe es in den Verhandlungen bereits eine Annäherung gegeben. Außerdem stünde die Lufthansa für weitere Verhandlungsrunden jederzeit zur Verfügung.

Wie ist der aktuelle Stand der Verhandlungen?

Der Lufthansa sind vor allem die Übergangsregelungen für den Vorruhestand der Piloten ein Dorn im Auge. Auf dem Papier stand bisher ein Ruhestandsalter von 55 Jahren, dass die Lufthansa gern um mindestens fünf Jahre nach hinten verschieben möchte. Kurios ist in dem Zusammenhang, dass das Durchschnittalter der Piloten beim Übergang in den Vorruhestand trotz dieser Regelung ohnehin bei 59 Jahren liegt. Die Pilotenvereinigung Cockpit ist der Meinung, dass die Aufrechterhaltung dieser Regelung bei der Lufthansa genau deshalb keine allzu großen Zusatzkosten verursacht. Das brachte der Cockpit-Chef Jörg Handwerk in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv zum Ausdruck. Die Lufthansa dagegen beharrt auf ihrem Standpunkt, sich durch den wachsenden Wettbewerbsdruck diese Regelung nicht mehr leisten zu können.

Deutsche Bahn will Ausfälle durch den Pilotenstreik auffangen

Die Deutsche Bahn hat – eigenen Angaben zufolge – zusätzliches Personal bereitgestellt, um die durch den Pilotenstreik anzunehmenden zusätzlichen Fahrgäste schnell abfertigen zu können. Fatal an der ganzen Sache ist nur, dass ein Ausweichen auf die Eisenbahn nicht überall möglich ist. Ein Beispiel ist Belgien, wo gerade eben ein Bahnstreik im Gange ist. Außerdem drohen bei der Deutschen Bahn ebenfalls neue Streiks von Seiten der GDL. Aber die GDL scheint – zumindest im Augenblick – so fair zu sein, ihren Bahnstreik nicht mit dem Pilotenstreik auf den gleichen Zeitraum zu legen.

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