Als ob die Reisenden nicht allein durch den noch laufenden Bahnstreik schon genug Behinderungen hinnehmen müssten, haben sich jetzt auch kriminelle Subjekte die Deutsche Bahn als Ziel ausgesucht. Wie einem Artikel der „Süddeutschen“ zu entnehmen, sind an mehreren Stellen Brandanschläge auf die Anlagen der Deutschen Bahn verübt worden. Besonders davon betroffen sind die Verbindungen zwischen den Städten Berlin, Bremen, Hamburg und Hannover. Ob es einen direkten Zusammenhang mit dem Bahnstreik gibt, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar. Auch können die Ermittler derzeit noch nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um eine organisierte Gruppe handelt. Für den Bereich Niedersachsen wird das jedoch angenommen.
GDL schließt einen weiteren Bahnstreik nicht aus
Von Entwarnung kann für die Reisenden und die Deutsche Bahn derzeit noch keine Rede sein. Der Chef der GDL, Weselsky, kündigte der Presse gegenüber bereits an, dass es einen weiteren Bahnstreik geben wird, falls keine Einigung erzielt werden kann. Der Hauptstreitpunkt ist nach wie vor der Geltungsbereich des Tarifvertrags. Mit dieser Frage beschäftigt sich inzwischen auch die Bundesregierung. Anfang Dezember 2014 soll ein Gesetzesentwurf zur so genannten Tarifeinheit vorgelegt werden. Dieser besagt, dass in einem Unternehmen immer der Tarifvertrag der Gewerkschaft angewendet werden muss, die innerhalb des Unternehmens die meisten Mitglieder hat.
Speditionen und Busunternehmen kommt Bahnstreik zugute
Zwei Gruppen von Unternehmen haben indessen erhebliche Profite aus dem Bahnstreik gezogen. Bei den Truckern und Fahrern von Fernbussen mussten in den Streiktagen kräftig Überstunden geschoben werden. Die Speditionen und Busunternehmen haben während der Zeit des Bahnstreiks sämtliche Reserven an Fahrzeugen und Fahrern aktiviert. Viele Kunden mokierten sich darüber, dass die Preise bei den Speditionen angezogen wurden. Doch das ist durch das Aufkommen an Überstunden eine logische Konsequenz, denn dadurch entstehen den Speditionen und Busunternehmen auch höhere Kosten. Zu den wichtigsten Kunden der Speditionen zählten in der Zeit des Bahnstreiks die Firmen, die nur geringe Lagerkapazitäten haben, und dadurch auf kontinuierliche Lieferungen zur Sicherung einer durchgängigen Produktion angewiesen sind.
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