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Naherholungsgebiet Kulkwitzer See – Wie sicher sind die Ufer?

Der Kulkwitzer See, von den Einheimischen kurz „Kulki“ genannt, liegt im Westen der Stadt Leipzig. Er sorgte Mitte September für Aufregung, als am Westufer ein Stück des Steilhangs abrutschte. Das war bei dem ehemaligen Tagebaurestloch nicht das erste Mal. Bereits in den Jahren 2006 und 2007 hatten Teile der Böschung in diesem Bereich nachgegeben. Inzwischen haben sich einige Behörden mit der Sicherheit der Ufer des beliebten Nacherholungsgebiets beschäftigt.

Drohen am Kulkwitzer See Gefahren wie am Concordiasee?

Die Experten der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH, kurz LMBV, gaben in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ Entwarnung. Am Kulkwitzer See in Leipzig gibt es keine solchen Strömungen, wie sie für das Unglück am Concordiasee verantwortlich waren. Die 2006 und 2007 am „Kulki“ als gefährdet eingestuften Bereiche des Nordufers wurden durch die Anschüttung mit Steinen gesichert. Dass am Kulkwitzer See derart große Böschungsbereiche wie am Concordiasee abrutschen, halten die Fachleute des LMBV für unmöglich.

Welche Meinung vertritt der Zweckverband Kulkwitzer See?

Im Zweckverband Kulkwitzer See sitzen Fachleute der Stadt Leipzig und der Stadt Markranstädt. Eine Anfrage der LVZ-Redakteure wurde mit einem banalen Verweis auf die allgemeine Zuständigkeit des Sächsischen Oberbergbauamts und die dortige Auswertung der Lage unter Nutzung von Expertenwissen beantwortet. Das Sächsische Bergbauamt kennt die aktuelle Lage am Kulkwitzer See, erklärte aber gleichzeitig, dass das Tagebaurestloch schon seit 1963 nur noch bedingt zum eigenen Zuständigkeitsbereich gehört. Die teilweise Aufsicht ergibt sich aus der Sächsischen Hohlraumverordnung und umfasst ausschließlich die Gefahrenabwehr. Ein Risiko für die öffentliche Sicherheit am Kulkwitzer See sieht das Oberbergbauamt durch den neuerlichen Erdrutsch nicht.

Wer ist denn nun für die Sicherheit am Kulkwitzer See zuständig?

Die Aussage des Bergbauamtes ist eindeutig: Zuständig sind die beiden Stadtverwaltungen, auf deren Terrain sich Teile des „Kulki“ befinden. Damit unterliegen der östliche Teil der Zuständigkeit der Leipziger Städtväter und der westliche Teil der Aufsicht von Markranstädt. Die Stadtverwaltung Markranstädt hat sich mit der Bitte um eine fachkundige Beurteilung bereits ans Bergbauamt gewendet. Das hatte bereits in der Vergangenheit bei der Planung der Straßen am Kulkwitzer See mitgewirkt und sein Veto gegen einen Ausbau der Bundesstraße B87 bis ans Seeufer eingelegt. Für die Anlage und Sicherheit der Fußwege sind die beiden Städte zuständig. Wer am Kulkwitzer See unterwegs ist, sollte immer wachsam bleiben. Die Experten des Bergbauamtes gaben der LVZ gegenüber sehr deutlich an, dass weitere kleine Erdrutsche am Kulkwitzer See auch in Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Ursache sind Ausspülungen durch Schwankungen des Wasserspiegels sowie durch den Wellenschlag.

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