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Pensionierte Beamte haben in Deutschland das meiste Vermögen

Beamte haben bereits während ihres Arbeitslebens einige Vorteile, zu denen neben guten Tarifen auch der Fakt der Unkündbarkeit zählt, der so lange greift, wie sich ein Beamter nichts zuschulden kommen lässt. Nun deckt eine Tabelle des Statistischen Bundesamts auf, dass pensionierte Beamte auch ein deutlich größeres Vermögen als „Otto Normalverbraucher“ haben. Der Bund der Steuerzahler hatte genau das bereits seit längerer Zeit propagiert.

Wie verteilt sich das Vermögen unter älteren Menschen?

Arbeitslose besitzen im Schnitt ein Vermögen von 18.200 Euro. Wer sich zu den Arbeitern zählte, kann von einem durchschnittlichen Vermögen von 82.300 Euro zehren und ein Angestellter besitzt im Durchschnitt 112.100 Euro. Der Vermögensdurchschnitt bei den Rentnern wird vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2013 mit rund 127.000 Euro angegeben. Noch im Dienst befindliche Beamte haben im Durchschnitt 155.300 Euro „auf der hohen Kante“ liegen. Pensionierte Beamte können im Schnitt auf ein mit 298.700 Euro fast doppelt so großes Vermögen zugreifen. Andere Daten belegen sehr eindrucksvoll, dass mit steigendem monatlichem Nettoeinkommen auch größere Vermögen gebildet werden. Hier zeigt sich eine fast lineare Entwicklung.



Welche Ursachen haben die Unterschiede beim Vermögen?

Der Bund der Steuerzahler sieht in dem überdurchschnittlichen Vermögen der pensionierten Beamten sehr klare Gründe. Reiner Holznagel, der Präsident des Bunds, erklärt es damit, dass in den letzten Jahren überall gekürzt wurde, die Pensionen der Beamten aber von den Kürzungen verschont geblieben sind. Nun fordert der Bund der Steuerzahler, dass die Beamten genau wie jeder andere Mensch an der Deckung der Kosten für die öffentlichen Kassen mit beteiligt werden müssen. Sie sollten nach Meinung des Bunds genau die gleichen Kürzungen ihrer Bezüge hinnehmen, wie sie auch jedem anderen Rentner per Gesetz verordnet werden. Der Beamtenbund widerspricht den Vorwürfen und betont, dass auch die Beamtenpensionen kräftig begrenzt worden sind. Die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Pensionen der Bundesbeamten sind innerhalb von zwei Jahrzehnten um 32 Prozent gestiegen. Der „normale“ Rentner durfte sich nur über einen Zuwachs von 26 Prozent freuen.

Welche Meinung hat das Arbeitsministerium zum Beamtenvermögen?

Die hohen Vermögen und Altersbezüge der Beamten schreibt das Bundesarbeitsministerium der Tatsache zu, dass es bei einem Beamten in der Regel keine Unterbrechung der Erwerbsbiografie gibt. Durch lange Dienstzeiten steigen die Bezüge auf der Basis der Tarifverträge kontinuierlich an. Hinzu kommt, dass die Bezüge der Beamten sich auch mit steigender Qualifizierung deutlich verbessern. Daraus ergeben sich gravierende Unterschiede, die mehr als 6.000 Euro pro Monat betragen können.

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