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„Neoguri“ – eine Naturgewalt bedroht Japan

Den Namen „Neoguri“ trägt ein Taifun, der gerade eben mit voller Gewalt Japan erwischt. Und diese Gewalt hat es mächtig in sich. Der Wirbelsturm soll beim Auftreffen auf die japanische Küste Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde erreichen. Er bewegt sich mit 25 Kilometern pro Stunde relativ langsam, was wiederum bedeutet, dass er lokal sehr erhebliche Schäden anrichten kann. Nicht nur der kräftige Wind ist ein großes Problem. „Neoguri“ wird mit hoher Wahrscheinlichkeit enorme Wassermassen über den von ihm durchzogenen Regionen hinterlassen.

Japan bereitet sich mit einem Krisenstab auf der Taifun vor

„Neoguri“ könnte sich von seiner Zerstörungskraft her zum schlimmsten Wirbelsturm entwickeln, den die Japaner in den letzten Jahrzehnten gesehen haben. In den möglicherweise betroffenen Regionen ist von der japanischen Regierung ein Krisenstab gebildet worden, der vorsorglich die Evakuierung von mehr als 100.000 Bewohnern der Küstenregionen angeordnet hat. Vor allem der südliche Bereich des Landes wird betroffen werden. Dagegen dürfte sich der Gewittersturm „harmlos“ ausnehmen, der am 7. Juli 2014 die rund 20.000 Besucher eines Techno-Festivals in der Rheinmetropole Mainz in die Flucht geschlagen hat. Er war lokal sehr eng begrenzt, was „Neoguri“ nicht ist. Er trifft in 1.600 Kilometern Distanz von der Hauptstadt Tokio auf die japanische Küste, doch die Experten gehen davon aus, dass auch die Insel Honshu getroffen werden könnte, auf der Tokio liegt.

Was sollte man über einen Taifun wissen?

Unter einem Taifun versteht man einen um die eigene Achse rotierendes Wettersystem, welches vor allem im asiatischen Teil des Pazifiks auftritt. Von den Durchmessern der Systeme und den gemessenen Windstärken haben die Taifune eine höhere Zerstörungskraft als die Zyklone im Indischen Ozean und die im Golf von Mexiko entstehenden Hurrikane. Da bei „Neoguri“ Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern pro Stunde gemessen wurden, gehört er zu den Super-Taifunen. Das entspricht den Werten, nach denen ein Hurrikan in die Kategorie 4 eingeordnet wird.

Welche Zerstörungskraft kann ein Taifun haben?

Der bisher schlimmste Taifun seit Beginn der Aufzeichnungen war „Nina“, der im Oktober 1975 verheerende Schäden in China anrichtete. Durch die gewaltigen Wassermassen und Winde brachen insgesamt ein Dutzend Staumauern. Der Taifun „Nina“ forderte – vor allem verursacht durch die Flutwellen – rund 100.000 Todesopfer. Auch Japan wird nicht zum ersten Mal von einem Super-Taifun heimgesucht. 1991 wurden nach dem Taifun „Mireille“ Sachschäden in Höhe von neun Milliarden US-Dollar festgestellt. Der jüngste Super-Taifun traf 2013 auf die Philippinen. Der Kategorie-5-Taifun „Haiyan“ brachte Windgeschwindigkeiten in kurzzeitigen Spitzen von mehr als 300 Kilometern pro Stunde. Er verwüstete Teile der Philippinen, von Vietnam, von China sowie Palau, Chuuk und Yap. „Haiyan“ forderte mehr als 6.300 Todesopfer und verursachte Schäden in Höhe von 2,86 Milliarden US-Dollar.

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