Bereits in den letzten Monaten hatte es mehrfach Hinweise auf einen organisierten Schwarzhandel mit Tickets für die Endspiele der Fußball WM 2014 gegeben. Teilweise waren Karten mit einem Preisaufschlag von mehr als tausend Prozent verkauft worden. Nun hat die brasilianische Polizei die mutmaßlichen Drahtzieher des Schwarzhandels dingfest gemacht. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass mit Ray Whelan einer der Funktionäre der FIFA daran beteiligt gewesen sein soll.
Die Hintergründe der Polizeiaktion zur Fußball WM 2014
Die FIFA betreibt mit Match Hospitally eine eigene Ticketagentur. Ray Whelan gehört zu den Bossen dieser Agentur. Er wurde am 7. Juli 2014 direkt in dem Hotel in Rio de Janeiro festgenommen, in dem die FIFA-Funktionäre während der Fußball WM 2014 eingecheckt haben. Whelan ist nicht der einzige Verdächtige bei dem Ticketskandal. Die Ermittlungsbehörden haben bereits elf weitere Tatverdächtige in Gewahrsam. Die Hinweise auf den Schwarzhandel mit Tickets für die Fußball WM sind auch nicht neu, denn bereits seit der Fußball WM 2002 sollen Karten für die Endspiele zu horrenden Preisen auf dem Schwarzmarkt angeboten worden sein. Für Tickets zum Finalspiel der Fußball WM 2014 sollen Preise von umgerechnet bis zu 11.500 Euro verlangt worden sein.
Wie geriet Whelan ins Visier der Ermittler?
Zu denjenigen, die bereits seit längerer Zeit verdächtigt werden, gehört der Algerier Mohamadou Lamine Fofana. Ihm gehört die Agentur Atlanta Sportif, über die Tickets zu überteuerten Preisen angeboten worden waren. Um den eigentlichen Drahtziehern auf die Spur zu kommen, hörten die Ermittler Fofana ab und stießen dabei auf eine Beteiligung von Ray Whelan. Für die Käufer der Schwarzmarkttickets ist die Konsequenz nun doppelt bitter. Sie haben die hohen Preise bezahlt und dürfen zu den Spielen trotzdem nicht ins Stadion. Von der Polizei sind die restlichen von Fofana aufgekauften Tickets bereits beschlagnahmt worden. Alle anderen über Atlanta Sportif verkauften Tickets für die letzten Spiele der Fußball WM 2014 wurden für ungültig erklärt.
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