Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Schmetterlingszählung 2023: Welche Arten gibt es in Deutschland noch?

Butterflies and flowers

Warum findet eine Schmetterlingszählung statt? Weshalb sind die Macher auf die Mitwirkung der Bevölkerung dringend angewiesen? – Hier gibt es Antworten.

Mit der Schmetterlingszählung 2023 will die Deutsche Umwelthilfe (kurz DUH) auf die sich verschlechternden Lebensbedingungen dieser hübschen Lebewesen aufmerksam machen. Sie sind empfindlicher als andere Insektenarten und deshalb in besonderem Ausmaß vom Insektensterben betroffen. Dafür ist nicht nur der Klimawandel verantwortlich, sondern der Mensch trägt durch viele seiner Handlungen unmittelbar zur Eingrenzung und Verschlechterung des Lebensraums der Insekten bei.

Wie soll die Schmetterlingszählung der DUH ablaufen?

Die DUH hat auf ihrer offiziellen Website ein interaktives Formular zur Meldung der gesichteten Schmetterlinge bereitgestellt. Sie beschränkt sich bei der Zählung auf die elf in Deutschland bedeutendsten Schmetterlingsarten. Sie reichen von A wie Admiral bis Z wie Zitronenfalter. Wer sich mit den Erkennungsmerkmalen der erhobenen Arten nicht auskennt, kann sich trotzdem beteiligen, denn dort stehen außerdem Fotos der elf Arten zur Verfügung. Die gesammelten Meldungen fließen nach der Auswertung in die Schmetterlingsdatenbank Deutschland ein. Als fachkundiger Experte betreut Doktor Robert Trusch die Aktion. Der Diplombiologe erhielt für sein Engagement rund um die Erhaltung der Artenvielfalt dieser Insektengattung die Meigen-Medaille. Sie wird von der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (Insektenkunde) vergeben.

Immer mehr Schmetterlingsarten verschwinden – Zahlen & Fakten

Die Artenvielfalt der Großflügler unter den Insekten ist in der jüngsten Geschichte deutlich zurückgegangen. Schon heute ist rund ein Drittel aller auf der Erde entstandenen Schmetterlingsarten in freier Natur nicht mehr anzutreffen. Nach Angaben des Portals Statista lebten beispielsweise im Südosten Deutschlands vor rund zwei Jahrhunderten noch knapp 120 Arten. Zuletzt wurden nur noch rund 70 verschiedene Arten angetroffen. Ein Fünftel der derzeit noch existierenden Arten sieht sich einem akuten Risiko des Aussterbens gegenüber. Die Ursachen sind sehr vielfältig.

Wie trägt der Mensch unmittelbar zum Aussterben von Schmetterlingen bei?

Die Beteiligung des Menschen ist unübersehbar. Ein Punkt ist die rege Bautätigkeit, durch die immer mehr blühende Wildwiesen verschwinden. Dazu tragen auch die Landwirtschaft und die Verwendung von Flächen für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen bei. Hinzu kommen die Ordnungs- und Schönheitsideale des Menschen. Grünflächen in Städten werden in kurzen Abständen abgemäht. Dadurch haben wilde Wiesenblumen keine Chance, ihre Blüten zu entfalten. Auch insektenfreundliche Mischkulturen auf Balkonen und Terrassen sowie in Vorgärten sind nur selten anzutreffen. Sie gehören jedoch zu den Lebensgrundlagen der Schmetterlinge. Hinzu kommt, dass zahlreiche schmetterlingsfreundliche Baumarten und Büsche bei einem Verlust nicht durch eine Neuanpflanzung ersetzt werden. Dazu gehören beispielsweise Pappeln und Birken sowie Haselbäume und Weißdornbüsche. Der Mensch muss sich also nicht wundern, wenn diese Untergattung der Insekten aus den Städten fast vollständig verschwunden ist. Wie weit diese Verdrängung bereits fortgeschritten ist, werden die Resultate der Schmetterlingszählung zeigen.

Quelle: DUH, Statista

About Author