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EU-Parlament fordert alle 60 Kilometer E-Ladestationen

Close up man in the suit plugging a power supply into an electric car at charging station in the

Das EU-Parlament fordert spätestens ab 2026 alle 60 Kilometer eine Ladestation für E-Autos und will es damit Fahrern von Elektroautos einfacher machen.

Die Regelung soll zumindest für die größten Straßen in der Europäischen Union gelten und spätestens 2026 umgesetzt sein. Mit dieser Forderung hat das Parlament seine Position für Verhandlungen mit den Mitgliedsstaaten über eine EU-Verordnung bekräftigt.

Ladestationsausbau als Beitrag zum neuen Klimapaket

Bereits im Juli letzten Jahres hat die Europäische Kommission den Ausbau der alternativen Ladeinfrastruktur für Autos und Schiffe als Teil des neuen Klimapakets vorgeschlagen. Demnach sollen den Mitgliedsstaaten verpflichtende, nationale Ausbauziele vorgeschrieben werden. Sie sollen dazu beitragen, dass in der EU bis 2030 wenigstens 55 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 ausgestoßen werden.

In Straßburg haben die Abgeordneten jetzt zugestimmt, dass es auch für LKW und Busse alle 60 Kilometer eine Ladestation geben soll. Wasserstoff-Tankstellen sollen bis 2028 alle 100 Kilometer zur Verfügung stehen. Laut Ismail Ertug, SPD-Europaabgeordnetem, soll das Laden von E-Autos künftig so einfach wie Tanken werden. Noch im Juni hatten sich die Verkehrsminister der EU-Länder auf niedrigere Ausbauziele geeinigt, als sie jetzt gefordert werden.

Ebenfalls will man den Schiffsverkehr klimafreundlicher gestalten. So sollen Container- und Kreuzfahrtschiffe ihre CO2-Emissionen bis 2025 um zwei Prozent senken müssen. Bis 2035 sollen sie sogar um 20 Prozent gesenkt werden. Ab 2030 sollen die Container- und Passagierschiffe an den wichtigsten Häfen der EU zudem mit Landstrom versorgt werden. Damit müssten die Dieselmotoren im Hafen weniger laufen, was wiederum weniger Schadstoffe in die Luft bringen würde.

Deutschland mit eigenem Plan

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch dagegen einen eigenen Plan beschlossen. Der „Masterplan Ladeinfrastruktur“ von Verkehrsminister Volker Wissing sieht ebenfalls einen Ausbau der Ladeinfrastruktur vor. Vor allem auf dem Land müssen dabei Lücken vermieden werden. Denn nur, wenn Laden so einfach wie Tanken wird, wird die E-Mobilität die nötige Akzeptanz finden.

Das Ziel der Bundesregierung sind eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland bis 2030. Aktuell stehen lediglich 70.000 Ladepunkte zur Verfügung. Die Fahrer von Elektroautos ärgern sich dagegen weiter über zu wenig Ladepunkte und zu hohe Preise für das Tanken des Stroms. Offenbar nutzen viele Anbieter ihre dominierende Stellung aus.

Quelle: dpa

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