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Sommerferien 2022: Mehrere Airlines streichen unzählige Flüge

Airplane landing at sunset

Viele Menschen müssen ihre Reisepläne für die Sommerferien überdenken. Der Grund sind massenhafte Flugstornierungen bei mehreren Airlines.

Am 24. Juni 2022 ist im ersten deutschen Bundesland (Nordrhein-Westfalen) der letzte Schultag vor den Sommerferien 2022. Viele Eltern haben gemeinsam mit ihren Kindern Flugreisen gebucht. Ein erheblicher Teil dieser Familien muss damit rechnen, die Urlaubspläne ändern zu müssen. Mehrere Airlines haben für die kommenden Wochen massive Flugstornierungen angekündigt. Davon sind auch für Urlaubsflüge beliebte Airlines wie Eurowings und EasyJet betroffen.

Bei Eurowings fallen allein am 22. Juni 2022 rund 60 Flüge aus

Der Blick auf die Liste der Flugstornierungen bei Eurowings zeigt kurz vor dem Ferienbeginn ein erschreckendes Bild. Allein am Mittwoch fielen rund 60 geplante Flüge aus. Die Flugstornierungen bei Eurowings betreffen sowohl innerdeutsche als auch internationale Flüge. Beispiele für innerdeutsche Strecken sind Düsseldorf – Berlin, Düsseldorf – Dresden, Köln/Bonn – Hamburg und München – Düsseldorf. Außerdem hat Eurowings Flüge von deutschen Airports beispielsweise nach London, Wien, Lyon, Manchester, Genf, Zürich, Edinburgh, Krakau, Dublin, Newcastle, Amsterdam, Venedig, Rom und Valencia abgesagt. Beim britischen Billigflieger EasyJet sieht die Lage ähnlich aus. Die unzähligen Flugstornierungen fallen mit einem anderen Problem zusammen. Wer aktuell eine Flugreise antreten will und kann, muss deutlich früher als sonst am Flughafen sein, um nicht aufgrund der gravierend verlängerten Wartezeiten beim Einchecken und den damit verbundenen Sicherheitskontrollen seinen Flug zu verpassen.

Welche Ursachen sind für die Flugstreichungen verantwortlich?

Aktuell treffen mehrere Faktoren aufeinander. Derzeit laufen an vielen Stellen Tarifverhandlungen, in deren Rahmen es immer wieder zu Warnstreiks kommt. Zu Wochenbeginn legten Streiks den Flughafen Brüssel fast vollständig lahm. Die Gewerkschaft Verdi befindet sich momentan in Verhandlungen für neue Tarife für das Kabinen- und Cockpitpersonal bei der Airline EasyJet. Nach den Aussagen des Verdi-Verhandlungsführers Holger Hößler gestalten sich die Gespräche schwierig. Das heißt, auch hier ist die Wahrscheinlichkeit weiterer Warnstreiks groß.
Hinzu kommen die Folgen des rasanten Personalabbaus in den ersten beiden Jahren der Coronakrise. Nun können die Betreiber der Flughäfen und Airlines nicht so schnell neue Fachkräfte beschaffen, wie es angesichts der Entwicklung der Nachfrage nach Flugreisen notwendig wäre. Dieser massive Stellenabbau wird vor allem von der Pilotenvereinigung Cockpit kritisiert. Im Bereich der Passagier- und Gepäckabfertigung besteht eine Lücke von bundesweit rund 2.000 Fachkräften. Hinzu kommt ein hoher Krankenstand, der aus dem Anstieg der Zahl der COVID-19-Erkrankungen resultiert. Im Bundesverkehrsministerium gibt es bereits Überlegungen, mit Anreizprogrammen die Beschaffung von Fachkräften aus dem Ausland zu forcieren.

Quelle: Eurowings, Verdi, Bundesverkehrsministerium, Wissensplattform Luftverkehrswirtschaft

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